Münchberg Weißdorf: Rentnerin übergibt fünfstelligen Betrag an Betrüger

Aufgepasst bei merkwürdigen Telefonanrufen: Wenn es dabei um Geld geht, ist immer Vorsicht geboten. Niemals zu einer Geldübergabe an unbekannte Personen überreden lassen. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa Quelle: Unbekannt

Die Polizei warnt: Immer wieder versuchen Trickbetrüger, durch geschickte Gesprächsführung am Telefon an Geld zu kommen. Ein gravierender Fall hat sich jetzt in Weißdorf ereignet.

 
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Weißdorf - Eine ältere Dame aus Weißdorf wollte am Donnerstag ihrer vermeintlichen Enkelin helfen - doch handelte es bei der Anruferin um eine Betrügerin. Die hilfsbereite Seniorin übergab einem Unbekannten bereits einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag.

Bei dem sogenannten Enkeltrick nutzen die Täter die Arglosigkeit und Hilfsbereitschaft meist älterer Menschen aus, indem sie bei Telefongesprächen geschickt ein Verwandtschaftsverhältnis vorgaukeln. Sobald eine Vertrauensbasis geschaffen ist, behaupten sie beispielsweise, sie seien in einer Notlage oder bräuchten Geld für eine dringende Investition. Am Donnerstag gegen 11.45 Uhr klingelte das Telefon der Seniorin. Die Anruferin behauptete, die Enkelin zu sein; nach einem Verkehrsunfall sei sie in Not, Führerscheinentzug und eine Gerichtsverhandlung drohten. Ein Anwalt habe eine Geldzahlung empfohlen, um der Strafe zu entgehen.

Da die betagte Frau - sie wohnt in der Kornbergstraße - eine fünfstellige Summe zur Verfügung hatte, hielt die Anruferin sie längere Zeit am Telefon, bis um 13.45 Uhr ein junger Mann läutete. Im Hof übergab die Seniorin dem Unbekannten eine dünne weiße Plastiktüte, in der sich das Geld in einem braunen Briefkuvert befand. Anschließend ging der Mann in Richtung Ortskern davon. Er wird so beschrieben: 30 bis 40 Jahre alt, dunkle Haare, unrasiert, Schirmmütze.

Die Kriminalbeamten fragen:

• Wer hat am Donnerstag um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Kornbergstraße in Weißdorf oder den umliegenden Straßen gesehen?

• Wem ist der Mann mit oben genannter Beschreibung aufgefallen?

• Wer kann sonst Angaben machen, die im Zusammenhang mit dem Betrug stehen könnten? Hinweise nimmt die Kripo Hof unter der Telefonnummer 09281/704-0 entgegen.

Derzeit versuchen in Hochfranken Betrüger immer wieder, am Telefon Menschen dazu zu bringen, Geld oder Wertgegenstände zu übergeben . In den vergangenen Tagen kam es zu zahlreichen Anrufen, bei denen die Täter insbesondere als falsche Polizeibeamte oder mit falschen Gewinnversprechen ihre Opfer um ihr Erspartes bringen wollten.

Die angeblichen Polizisten rufen an und behaupten beispielsweise, dass es zu Festnahmen gekommen sei und bei den Tätern Unterlagen mit Daten der Angerufenen aufgefunden wurden. Deren Vermögen, auch das auf der Bank, sei nicht mehr sicher und müsse an die Polizei übergeben werden.

Auf Geld und Wertgegenstände haben es die Betrüger auch bei den "Gewinnversprechen" abgesehen. Den Opfern wird vorgegaukelt, dass sie bei einem Gewinnspiel gewonnen hätten und vor der Übergabe des Geldes aus verschiedensten Gründen eine finanzielle Gegenleistung erbringen müssten. Immer wieder gelingt es den professionell auftretenden Betrügern, die Angerufenen zur Übergabe ihrer Ersparnisse zu bringen.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, insbesondere in Hochfranken, haben sich in den vergangenen Tagen gemeldet, weil sie solche Anrufe erhielten. Die Kriminalpolizei Hof hat in allen Fällen die Ermittlungen aufgenommen. Bis auf den Weißdorfer Fall haben die Angerufenen die Betrugsmaschen durchschaut, sodass ihnen letztlich kein Schaden entstand.

Die oberfränkische Polizei gibt wichtige Tipps und bittet die Bevölkerung, auch ältere Verwandte und Bekannte zu informieren:

  • Seien Sie stets misstrauisch bei Anrufen, die ihre finanzielle und persönliche Situation betreffen. Geben Sie keine Telefonnummern, Adressen, Kontodaten, Kreditkartennummern oder Ähnliches heraus. Beenden Sie umgehend das Gespräch.
  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
  • Lassen Sie sich von einem Anrufer, der sich als Polizeibeamter ausgibt, den vollständigen Namen, die Telefonnummer und die Dienststelle geben. Legen Sie danach auf und rufen Sie selbst bei der Polizeidienststelle an; lassen Sie sich den Einsatz bestätigen.
  • Lassen Sie sich nicht von vermeintlich vertrauenerweckenden Rufnummern mit der örtlichen Vorwahl oder der Notrufnummer 110 in die Irre führen. Die immer professioneller agierenden Betrüger nutzen auch technische Möglichkeiten, mit denen tatsächlich existierende Telefonnummern von Polizeidienststellen oder Staatsanwaltschaften im Telefondisplay angezeigt werden können.
  • Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einem Gewinnspiel teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben.
  • Geben Sie unbekannten Personen niemals Geld. Zahlen Sie keine Gebühren, wählen Sie keine gebührenpflichtigen Sondernummern (zum Beispiel 0900, 0180, 0137) und kaufen Sie keine Guthabenkarten
  • Wählen Sie in dringenden Fällen den Notruf 110. red

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