München - Am Morgen nach der historischen Wahlschlappe sind die Reihen bei der CSU geschlossen. Den Kopf des Vorsitzenden Horst Seehofer fordert erst einmal keiner. Ob aus ehrlicher Überzeugung oder Selbstdisziplin ist nicht immer zu erkennen. Der Chef jedenfalls erstickt jede Personaldebatte schon kurz nach Sonnenaufgang im Keim. "Wenn jemand das anders will, dann soll er das sagen", raunt Seehofer mit drohendem Unterton bei seinem Eintreffen zur CSU-Vorstandssitzung. Er selbst betont, seit Sonntag 18 Uhr zu keiner Sekunde daran gedacht zu haben, die Brocken hinzuwerfen. Als Politiker sei er verpflichtet, das Ergebnis anzunehmen und Lösungen zu finden. "Mein ganzes politisches Leben war ein Bohren dicker Bretter - und das ist ein besonders dickes Brett", sagt er. Von Aufgeben keine Spur.