Arbeitet denn hier überhaupt kein Deutscher mehr!?“ – „Nein, die sind alle im Urlaub.“ Da hat die türkische Kollegin schlagfertig (und wahrheitsgemäß) geantwortet, als der Kunde die Schuld für die E-Rezept-Panne pauschal „den Ausländern“ in die Schuhe schieben wollte. Auch an einen anderen Vorfall erinnern sie sich in der Michaelis-Apotheke: „Ich war mit meinem zweiten Kind schwanger, und irgendetwas hat nicht hingehauen bei der Medikamentenausgabe – da hat sich der Kunde wahnsinnig aufgeregt. Und die Kollegin aus Deutschland hat sich wie eine Löwin vor mich gestellt: Sie hat das so vehement gemacht, dass sich der Kunde das wirklich anders überlegt hat“, erinnert sich Marcela Stupakova. Erst Schock-, dann Freudentränen inklusive. Hinterm Tresen der Michaelis-Apotheke arbeiten viele Menschen, die nicht im Hofer Land geboren sind – ganz bewusst und mit viel mehr Positiv- als Negativbeispielen.