Mutter-Kind-Haus fertig Rückenwind für suchtkranke Patientinnen

Das Mutter-Kind-Zentrum in Hutschdorf ist fertig. In nur zwei Jahren Bauzeit entstand ein Neubau, der zwölf Müttern und 16 Kindern eine langfristige Behandlung ermöglicht.

 
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In dem Thurnauer Ortsteil werden seit 1907 alkoholabhängige Menschen behandelt. Seit 1961 werden ausschließlich suchtmittelabhängige Frauen versorgt. Im Jahr 1927 entstand mit Haus Bethanien ein zweites Gebäude für die damalige Trinkerheilanstalt Haus Immanuel. Damals wurde die Kapazität auf 40 Betten erhöht.

Fast 100 Jahre später steht an der selben Stelle ein kompletter Neubau. Eine erste Neuausrichtung begann vor über zehn Jahren. Ab 2012 konnten von Alkohol oder anderen Suchtmitteln abhängige Frauen erstmals ihre Kinder in die Therapieeinrichtung mitbringen. „Die Kinder hatten bisher keinen Anspruch auf eine Therapie“, sagt Leiter Gotthard Lehner. Nun kümmern sich unterschiedliche Fachkräfte in der heilpädagogischen Tagesstätte Kindernest um ihre Betreuung. Das Kindernest-Gebäude wurde ebenfalls neugebaut und erweitert. Hier stehen nun 28 Plätze zur Verfügung: Zwölf für Kinder, deren Mütter in der Fachklinik Haus Immanuel sind. Und 16 für Kinder aus dem Mutter-Kind-Zentrum.

Schritt für Schritt in den Alltag zurück

Doch die Nachsorge für die Mütter sei sehr schwierig gewesen. Die bestehenden Rehakliniken seien nicht auf suchtkranke Frauen mit Kindern in der Behandlung spezialisiert. Diese Probleme in der Weiterbehandlung seien letztendlich der Grund für den Neubau des Mutter-Kind-Zentrums Rückenwind gewesen. Dafür seien allerdings einige Finanzierungsfragen zu klären gewesen. „Daher bin ich heute umso stolzer auf das, was wir erreicht haben.“

Die Fachklinik gehört zum Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD). Die von Diakonissen aufgebauten Kliniken wurden 2013 unter dem Dach der DGD-Stiftung mit Sitz in Marburg zusammengefasst. DGD-Geschäftsführerin Claudia Fremder nannte Lehner einen „Überzeugungstäter“. Denn dieser habe sich unermüdlich für das Wohl der „Begleitkinder“ eingesetzt. Im neuen Mutter-Kind-Zentrum sind zwölf moderne Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern entstanden.

(Ein ausführlicher Bericht folgt).

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