Zunächst sollen Bergungsspezialisten an Bord den Zustand des Schiffes eingehend überprüfen. Erst wenn es tatsächlich stabil genug ist, dann kann es zu einem Hafen transportiert werden. Doch dafür muss das Feuer erloschen sein. Bisher war das direkte Löschen gar nicht möglich. Denn wenn zu viel Wasser ins Schiff gelangt, könnte es instabil werden und kentern.
„Hier bleibt das Schiff, bis das Feuer erloschen ist“
Also heißt es wieder Abwarten. Ideal sei das nicht, sagte Direktor Ruig. Und schon gar nicht in der Nähe des Weltnaturerbes Wattenmeer. „Aber unter diesen Umständen ist es der beste Ort“, sagte er. „Hier bleibt das Schiff, bis das Feuer erloschen ist. Erst dann kann es sicher weitergeschleppt werden.“
Die folgende Frage ist: Wohin? Ein Hafen muss für eine solche Operation ausgerüstet sein. Das Schiff muss entladen, abgewrackt und das Schweröl abgepumpt werden. Im Notfall könnte das Abpumpen bereits auf See am heutigen Ankerplatz geschehen, um Gefahren bei einem Weitertransport zu reduzieren.
Endziel noch nicht entschieden
Noch ist nicht entschieden, wohin die „Fremantle Highway“ geschleppt wird. Es könnte auch ein Hafen in Deutschland sein. Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer bezahlen.
Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass der Brandherd eine Batterie eines E-Autos war. Das Schiff hatte etwa 500 elektrische Autos geladen und damit weit mehr als die 25, die zuerst gemeldet worden waren. Akkus von E-Autos seien viel schwieriger zu löschen, sagen Brand-Experten.
Inzwischen fordern Umweltschutzorganisationen auch in Deutschland strengere Regeln für den Transport von E-Autos. „Es ist längst überfällig, solche Transporte als Gefahrguttransporte zu deklarieren und nicht länger nah entlang der Küste fahren zu lassen“, sagte Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Auch die niederländischen Wattenmeerinseln drängen darauf, den Schiffsgüterverkehr von und nach Deutschland weiter nach Norden zu verlegen, weiter entfernt von den Inseln und dem Wattenmeer.