Nach Kontrolle in Münchberg Tötungsdelikt: Anklage gegen Ehemann

Eine Kontrolle nahm im September 2021 eine unerwartete Wendung. Foto: picture alliance/dpa/Marius Becker

Zunächst scheint es eine normale Kontrolle in einem Bus im Autohof Münchberg zu sein. Doch dann sagt einer der Reisenden aus, dass seine Frau tot in der Wohnung liege. Er muss sich jetzt vor Gericht verantworten.

 
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Lübeck/Münchberg - Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat Anklage gegen einen Mann erhoben, den Polizisten im September vergangenen Jahres im Autohof Münchberg an der A 9 aufgegriffen hatten. Er soll in einer Flüchtlingsunterkunft in Ahrensburg in Schleswig-Holstein seine Frau getötet haben. Beamte fanden die aus Afghanistan stammende 23-Jährige tot in der Unterkunft, nachdem ihr Mann am Autohof kontrolliert worden war. Der 38-Jährige aus Afghanistan befand sich dort in einem Reisebus und war auf dem Weg nach Mailand.

Zunächst schien es eine gewöhnliche Personenkontrolle zu werden. Der Mann legte einen Reisepass sowie eine Duldung für die Bundesrepublik Deutschland vor, hatte aber auch einen abgelaufenen italienischen Aufenthaltstitel bei sich. Im Gespräch mit den Beamten der Selber Bundespolizei gab er schließlich an, dass seine Ehefrau tot in der gemeinsamen Wohnung in Ahrensburg, Kreis Stormarn, liege. So fanden die Beamten den Leichnam der Frau. Der Ehemann sagte zunächst aus, dass sie sich selbst getötet habe. Das widerlegten jedoch die Ermittlungen am Tatort. An den Ermittlungen waren nicht nur die Staatsanwaltschaft und die Polizei aus Lübeck beteiligt, sondern auch die Bundespolizeiinspektion Selb und die Kriminalpolizeiinspektion der Landespolizei Bayern in Hof. Wann der Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Lübecker Landgerichts beginnt, steht noch nicht fest. cs

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