Nach Lena-Mord Kunstprojekt ermöglicht Auszeit

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Gut angelegtes Geld: Einen Scheck in Höhe von 2000 Euro übergaben die Soroptimistinnen Brigitte Gschwendtner, Christina von Edlinger und Edith Kalbskopf an Barbara Wolf und Martina Geyer (von links) von Sankt Josef für die Fortführung ihres Kunstprojektes. Foto:  

Bewohner wie Betreuer des Jugendhilfezentrums Wunsiedel erschüttert der Mord an der zehn Jahre alten Lena besonders. Der Soroptimist Club Luisenburg/Bad Alexandersbad spendet für die Betroffenen.

 
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„Kinder können Kunst“ – keine Frage. Das wissen natürlich auch die Fachfrauen Barbara Wolf und Martina Geyer vom Kinder-und Jugendhilfezentrum Sankt Josef in Wunsiedel. Sie haben mit ihren Schützlingen ein tolles Projekt auf die Beine gestellt: Eine Kunstreise in eine Großstadt dient den Betreuten als Inspiration. Zurück im Fichtelgebirge, greifen sie selbst zu Stift und Pinsel. Dabei entstünden nicht nur fantastische Bilder, sondern die jungen Künstler vergäßen für eine Weile all das, was sie sonst belaste, erklärt Barbara Wolf, Bereichsleiterin in Sankt Josef. „Ich erlebe unsere Kinder und Jugendlichen selten so entspannt und glücklich wie beim Malen“, fügt die Wunsiedler Sozialpädagogin hinzu.

Erlös stammt aus Jubiläumsfest

Damit die Kinder aus Problem-Familien dieses Kunstprojekt im kommenden Jahr fortsetzen können, spendeten die Soroptimistinnen aus dem Fichtelgebirge den Erlös ihres Jubiläumsfestes jetzt an die Jugendhilfeeinrichtung.

Der Soroptimist Club Luisenburg/Bad Alexandersbad, Teil eines weltweiten beruflichen Netzwerkes für Frauen, hatte im Oktober 25. Jubiläum gefeiert und zu Spenden für Sankt Josef aufgerufen. Denn der schreckliche Mord an der zehnjährigen Bewohnerin Lena im April samt des monatelangen Medienrummels danach hatte Bewohner wie Betreuer des Kinder-und Jugendhilfezentrums schwer gebeutelt.

Fahrt nach Wien geplant

Umso wichtiger sei die nun Möglichkeit, mittels einer Reise Abstand zu gewinnen, sich abzulenken und danach bei kreativen Tätigkeiten neue Kräfte zu sammeln, finden die Mitglieder des Soroptimist Clubs Luisenburg/Bad Alexandersbad. Präsidentin Edith Kalbskopf, Vizepräsidentin Brigitte Gschwendtner und Fördervereins-Vorsitzende Christina von Edlinger übergaben den Betreuerinnen von Sankt Josef eine Spende in Höhe von 2000 Euro für die Fortführung des Kunst-Projektes.

Barbara Wolf und Martina Geyer vom Kinderhilfezentrum versicherten, dieses Geld sei sehr gut angelegt. Geplant sei, es im kommenden Jahr für eine Kunstfahrt nach Wien zu verwenden, um danach mit dem Projekt „Kinder können Kunst“ in die nächste Runde zu starten.                                           

Wo die Kunst sich wiederfindet

Ausstellung im Januar in der Mak-Kultur:
 Wie wunderbar kreativ die Kinder und Jugendlichen sind, ist vom 22. Januar bis 25. Februar in einer Ausstellung in der Mak-Kultur in Marktredwitz zu bewundern. Zu sehen sind 180 Bilder, komponiert von Bewohnern aus Sankt Josef in Wunsiedel.

Jetzt gibt es neuen Kalender zu kaufen:
 Sehr stolz sind die jungen Künstler auf ihren großformatigen Kalender, der soeben herausgekommen ist. Monat für Monat überraschen tolle Motive in spannenden Farbkompositionen – so schön anzusehen, dass der Kalender sich auch sehr gut als Weihnachtsgeschenk eignet.  Die Wunsiedler Buchhandlung Kohler verkauft den Kalender zum Preis von 15 Euro

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