Nach Randalen Friede in Kulmbachs Oberer Stadt

Eine Woche nach den Ausschreitungen in Kulmbach Partymeile, hat die Polizei am Samstagabend weitgehend alles im Griff. Die verstärkte Präsenz macht sich bezahlt. Und nicht nur die.

 
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Die Bilanz der Polizei
Friedlich, aber nicht ganz  störungsfrei –  so lautete die Bilanz der Kulmbacher Polizei nach dem Samstagabend in Hinblick auf die Obere Stadt in Kulmbach. Wie schon in den vergangenen Wochen hatte es erneut zahlreiche Menschen zum Feiern dorthin gezogen. Die Kulmbacher Polizei zeigte mit Unterstützung aus Bayreuth verstärkte Präsenz und setzte damit das Konzept um, das ein Runder Tisch in der Vorwoche gemeinsam erarbeitet hatte.

Wie schon am Vortag lag der Fokus auf  frühzeitigen Kontrollen, um das unkontrollierte und massenhafte Horten von mitgebrachten Alkoholika bereits im Anfangsstadium zu unterbinden. Der Ansatz zeigte laut Polizeibericht augenscheinlich Wirkung. So fiel zum Beispiel der Scherbenhaufen am nächsten Morgen deutlich kleiner aus als zuletzt.  Hilfreich war auch, dass trotz der lebhaften Stimmung  und der gut gefüllten Außenbereiche in den Lokalen weniger Menschen  unterwegs waren als eine Woche zuvor.
 
Nicht nur weniger Müll und Unrat, auch weniger Straftaten konnte die Polizei verzeichnen. Lediglich ein 22-jähriger Kulmbacher wurde zum Opfer eines Taschendiebstahls. Bislang unbekannte Langfinger nahmen zwischen 21  und 21.50 Uhr seine in einer Gaststätte abgelegte Bauchtasche in einem unbeobachteten Moment an sich. Den Reisepass fanden Passanten später in der Oberen Stadt, der Tasche selbst entledigten sich  die Diebe in einer Seitengasse. Von der Geldbörse  fehlt jede Spur.

Das übrige Einschreiten der Ordnungshüter beschränkte sich auf kleinere Reibereien oder Streitigkeiten. So gerieten gegen 23.15 Uhr zwei junge Männer aus dem westlichen Landkreis aneinander. Weil die Polizei rasch einschritt, blieb es beim Wortgefecht.  Nachdem sich die Gemüter zunächst beruhigt hatten, trafen die beiden eine halbe Stunde später vor den Augen der Polizei erneut aufeinander. Da die Beamten auch hier Tätlichkeiten verhindern mussten, belegten sie die beiden Streithähne mit Platzverweisen.

Gegen 1.15 Uhr suchte eine 19-jährige Kulmbacherin die Hilfe der Polizei. Ihr war ein  hartnäckigen Verehrer lästig geworden, der ihr   über Stunden Avancen gemacht und ihr schließlich einen   Strauß Rosen geschenkt hatte. Da er den „Korb“ der jungen Dame partout nicht akzeptieren wollte, mussten die Polizisten deutliche Worte wählen.

Darüber hinaus sei der Abend laut Polizei  von Gesprächen und regem Austausch geprägt gewesen. Die Feiernden hätten sich meist verständnisvoll in Hinblick auf die  Maßnahmen gezeigt. Selbst „Wildpinkler“ zeigten sich einsichtig, was sie aber wohl nicht vor einem Bußgeld schützen wird.

Weniger verständnisvoll zeigten sich zwei 14- und 15-jährige Jugendliche, die nach Mitternacht noch auf der Straße unterwegs waren. Als der jüngere  auch der dritten Aufforderung, den Nachhauseweg anzutreten, nicht nachkam, erhielt er „Begleitschutz“ durch die Ordnungshüter, die ihn der Mutter übergaben. Deren Freude  fiel angesichts der Polizei im Schlepptau eher durchwachsen aus.

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