Warnung nicht weitergegeben?
Mehrfach wurde darüber spekuliert, dass vor dem Unglück eine Warnung wegen eines Problems an der späteren Unfallstelle nicht weitergegeben wurde. Nach Medienberichten - unter anderem „Süddeutsche Zeitung“ - soll eine entsprechende Meldung eines Lokführers nicht weitergereicht worden sein. Der Lokführer habe etwas „Außergewöhnliches“ wahrgenommen, hieß es.
Bis heute ist nicht geklärt, wie es zu den Schäden an den Schwellen kommen konnte. Immer wieder ging es auch um den Untergrund und die geologischen Verhältnisse im Bereich der Unfallstelle, dazu wurden auch Gutachter hinzugezogen. Nach der Wiederaufnahme des Zugverkehrs durften Züge an der Unglücksstelle zeitweise vorsichtshalber nur mit verminderter Geschwindigkeit fahren. Fünf Monate hatte Bahnverkehr zuvor komplett geruht.
Bahndamm als mögliches Problem
Nach dem Unglück waren bei einer Pressekonferenz der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Szenarien zu möglichen Ursachen des Unglücks vorgelegt worden, die auf den Untergrund des Bahndammes zielten. Ein Faktor könnte nach Darstellung der damals von der GDL geladenen Berater die Verlegung eines Wildbaches im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße 2 vor rund 20 Jahren gewesen sein. Der Bach läuft nun zwischen Bundesstraße und Gleis. Das Wasser könne zur Instabilität des sehr hohen Bahndamms beigetragen haben, erläuterten im Juli 2022 der Hamburger Nahverkehrsberater Dieter Doege und Michael Jung vom Umweltverband Prellbock Altona. Offizielle Bestätigungen für diese These gibt es bisher nicht.