Nachfrage steigt auf das Zehnfache an Boostern: Impfzentrum rüstet auf

Lange Schlangen vor dem Impfzentrum in Helmbrechts: Auch am Dienstag standen wieder viele Menschen an, um sich eine Impfung abzuholen. Foto: Frankenpost/Bußler

Fünf Ärzte statt zwei und Terminvergabe: In Helmbrechts soll es jetzt flott vorangehen. Die Nachfrage ist zehn mal so hoch wie in den Wochen vorher. Das Impfzentrum in Hof bleibt zwar zu, die Verantwortlichen arbeiten aber an Lösungen für die 45 000-Einwohner-Stadt.

 
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Hof/Helmbrechts - Wie groß ist der Ansturm auf das Impfzentrum in Helmbrechts? Hat man ohne Termin überhaupt eine Chance dranzukommen? Sind es hauptsächlich Booster-Impfungen, die die Menschen jetzt wollen, oder gibt es am Ende doch eine wachsende Zahl an Skeptikern, die sich zur Erstimpfung entschließt?

All das sind Fragen, die Marco Vödisch beantworten könnte, der organisatorische Leiter der Einrichtung in Helmbrechts. Aber Vödisch hat gerade richtig viel zu tun und keine Zeit für ein Interview. Wie Stefanie Schulze, Pressesprecherin des Landkreises, sagt, arbeiten er und viele andere Akteure mit Hochdruck daran, dem Impffortschritt neuen Schwung zu verleihen. Und das heißt in erster Linie: Kapazitäten schaffen für den neuen Ansturm an Impfwilligen. Die Nachfrage nach Impfungen, insbesondere nach Auffrischimpfungen, ist in den vergangenen Tagen nämlich deutlich gestiegen.

Hofer Impfzentrum bleibt zu

Das Impfzentrum mit den größten Kapazitäten in Hof hat – wie die meisten anderen in Bayern – längst geschlossen. Die Strategie lautete schließlich, die Aufgabe den Hausärzten zu übertragen. Dennoch ist der Region ein Impfzentrum erhalten geblieben – das kleinere der beiden in Helmbrechts.

Eine gute Entscheidung, wie die Schlangen zeigen, die sich dort seit einigen Tagen wieder bilden. Dieses Angebot soll die Hausärzte entlasten, die in der Grippesaison erfahrungsgemäß auch ohne Corona-Pandemie gut ausgelastet sind. Einem riesigen Ansturm auf die Booster-Impfung, wie er derzeit vielerorts zu beobachten ist, dürften die wenigsten von ihnen gewappnet sein.

Nachfrage wird weiter steigen

„Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage an Impfungen in nächster Zeit weiter steigen wird“, ließen dazu am Dienstag Landrat Oliver Bär und die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla in einer gemeinsamen Pressemitteilung verlauten. Daher habe man die Kapazitäten im Impfzentrum in Helmbrechts ausgeweitet. Geplant sei, das Team mit Hilfe von BRK-Mitgliedern zu verstärken.

Marco Vödisch ergänzt in der Mitteilung : „Wir impfen aktuell mit bis zu fünf Ärzten. Zuletzt waren es maximal zwei Ärzte pro Tag.“ Um die Nachfrage künftig besser koordinieren zu können und lange Wartezeiten zu verringern, müssen sich nun alle Bürger, die eine Auffrischimpfung wünschen, für einen festen Termin anmelden. Dies ist möglich:

•telefonisch über die Impfhotline 09281/57-777 oder

•online unter www.impfzentren.bayern

„Die Zahl an Terminwünschen hat sich in den vergangenen Tagen gegenüber der Vorwochen mehr als verzehnfacht. Wir haben deshalb das Personal unserer Hotline bereits aufgestockt und werden es auch noch weiter verstärken“, sagt Marco Vödisch.

Personen ab 60 Jahren haben Vorrang

Aber wer darf nun zum Boostern kommen? Gesetzlich möglich ist das für alle, die über 18 sind und deren Zweitimpfung sechs Monate zurückliegt. Klar ist aber auch: Würden jetzt alle sofort losrennen, auf die das zutrifft, wäre das Chaos perfekt. Deshalb bittet Landkreis-Sprecherin Stefanie Schulze um Verständnis: Das Impfzentrum Hofer Land impfe grundsätzlich entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beziehungsweise der Gesundheitsministerkonferenz. Diese empfehlen eine Auffrischung der Corona-Schutzimpfung insbesondere für Personen ab 60 Jahren, für Menschen mit Vorerkrankungen sowie für Personen mit Kontakt zu vulnerablen Gruppen.

Die Auffrischimpfung soll laut Empfehlung sechs Monate nach einer Zweitimpfung beziehungsweise vier Wochen nach einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson erfolgen. „Impfungen von Personen, die jünger als 60 Jahre alt sind oder deren erste Impfserie weniger als ein halbes Jahr zurückliegt, obliegen der ärztlichen Beurteilung“, heißt es weiter.

Lösungen für Hof in Planung

Neben den Impfungen in Helmbrechts sind auch künftig Impfungen vor Ort möglich. Dazu planen Stadt und Landkreis Hof insbesondere tageweise Impfaktionen, vor allem in der Stadt Hof. Näheres dazu soll es bereits am Mittwoch geben.

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