An diese Zeit kann sich der alte Freund und Weggefährte Dr. Konrad Schwarzkopf gut erinnern. Nicht nur, dass er viele lustige Abende mit dem Ehepaar Otto-Wolf verbracht habe, auch zum Thema Pferde und Boote fällt ihm so manche Anekdote ein. „Kurz nach der Wende wollten wir in Mecklenburg-Vorpommern zusammen den Kutschenführerschein machen“, erzählt Schwarzkopf. Die Reitknechte seien noch „von der alten Sorte“ gewesen und seien Leuten aus dem Westen zunächst mit Zurückhaltung begegnet. Erst als Otto-Wolf und Schwarzkopf dann auch im Stall mit anpackten und abends ein Bier mit tranken, habe sich die Distanz nach und nach aufgelöst. Viel Spaß habe man auch bei gemeinsamen Bootstouren gehabt. „Kennengelernt haben wir uns beim Rotary Club Hof-Bayern“, erzählt Schwarzkopf. „Aber unsere Freundschaft ging weiter darüber hinaus.“
Eine jahrzehntelange ganz besondere Verbindung zum Ehepaar Otto-Wolf hatte Ulrike Krippendorf als Mitarbeiterin im Reisebüro: „Das war mein Traumberuf seit der Schule, und deshalb war ich auch wahnsinnig nervös, als ich mich im Alter von 17 Jahren im Reisebüro Otto bewarb“, erzählt sie. Aber die sympathische Art der Inhaber habe ihr die Scheu recht schnell genommen. Christian Otto-Wolf, den sie respektvoll „Herr Christian“ genannt habe, sei eine warmherzige Respektsperson gewesen, der seine Mitarbeiter gefordert und gefördert habe. „Mit 21 Jahren wurde ich Büroleiterin in Münchberg“, erinnert sich Ulrike Krippendorf. „Dafür bin ich heute noch dankbar.“ Wahnsinnig geprägt habe sie der Service-Gedanke, der im Reisebüro Otto vermittelt worden sei. Die Inhaber selbst seien immer da gewesen, um nach dem rechten zu sehen, aber auch, um die Mitarbeiter zu motivieren: „Im Sommer spendierte der Chef uns oft ein Eis, im Winter Torte.“ Streng aber fair sei es zugegangen im Reisebüro Otto. Ulrike Krippendorf sagt über das verstorbene Unternehmer-Ehepaar: „Sie waren Pioniere der Reisebranche. Ich werde sie sehr vermissen.“
Als einen sehr guten Freund hat Dr. Heinrich Strunz, geschäftsführender Gesellschafter der Lamilux Heinrich Strunz Gruppe, den Verstorbenen in Erinnerung. Christian Otto-Wolf sei ein sympathischer, interessanter Gesprächspartner gewesen. Geschätzt habe er ihn auch dafür, seine Meinung konsequent vertreten zu haben, auch wenn sie unbequem gewesen sei. „Man konnte aber auch herzlich mit ihm lachen“, erzählt Strunz. Über die Freundschaft hinaus habe er ihn als zuverlässigen, engagierten Geschäftspartner geschätzt, der sich mit Sachverstand für die Region eingesetzt habe: „Christian Otto-Wolf war der Motor für den Tourismus in der Region.“
Die großen Verdienste des Reise-Experten würdigt auch Werner Mergner, der frühere Redaktionsdirektor der Frankenpost: „Er war der Vater der Urlaubsflüge ab Hof. Ohne ihn hätte es diese Flüge nie gegeben.“ Werner Mergner hatte zu Christian Otto-Wolf nicht nur auf beruflicher Ebene Kontakt, die beiden kannten sich auch als Freimaurer der Hofer Loge „Zum Morgenstern“. Von 1980 bis 1983 habe Christian Otto-Wolf das Amt des Meisters vom Stuhl innegehabt. Bis zu seinem Tod sei er der Loge verbunden geblieben.
„Christian Otto-Wolf hat sich um den Flughafen Hof-Plauen große Verdienste erworben“, sagt Hermann Seiferth, Geschäftsführer des Flughafens Hof-Plauen. „Er setzte sich mit großem Engagement über Jahre hinweg für die Fluglinie von Hof nach Frankfurt am Main ein und hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Nordbayern wie auch die Vogtländer von ihrem Flughafen Hof-Plauen in den Urlaub rund ums Mittelmeer fliegen konnten.“ Das einladende Eingangsgebäude des Flughafens werde für immer an seinen Bauherrn Christian Otto-Wolf erinnern.