Nagel Gaststättenumbau nimmt Formen an

Der Gasthof „Goldener Löwe“ wird wieder Treffpunkt in Nagel und soll nach seiner Sanierung eine Tagespflege beherbergen. Foto: /Christian Schilling

Der Gemeinderat Nagel vergibt das zweistufige Vergabeverfahren für den „Goldenen Löwen“. Den Zuschlag erhält eine Kanzlei aus Regensburg.

 
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Nagel - Eines der zentralen Projekte der Dorferneuerung (DE) Mühlbühl-Wurmloh ist die Sanierung des ehemaligen Gasthofes „Goldener Löwe“ mit Gestaltung der Außenanlagen. Der Gemeinderat Nagel hat in seiner jüngsten Sitzung den nächsten Schritt gemacht und den Auftrag für die Durchführung des zweistufigen Vergabeverfahrens (Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb) an die Kanzlei Professor Dr. Bernhard Rauch & Partner aus Regensburg vergeben.

Wie Bürgermeister Helmut Voit eingehend erklärte, hatte die Verwaltung Honorarangebote von drei Planungsbüros eingeholt. Zwei der Büros gaben keine Angebote ab, sodass der Zuschlag zur Kanzlei nach Regensburg ging. Das Angebot habe die komplette Realisierung des zweistufigen Vergabeverfahrens einschließlich aller Nebenkosten umfasst. Der Angebotspreis habe 11 000 Euro betragen.

Mehrkosten durch Änderung

Der Zusage durch Beschluss ging allerdings noch eine Diskussion voraus. Gemeinderat Dr. Christian Medick hatte im Vorfeld den Antrag gestellt, die bisherige Entwurfsplanung zu überarbeiten. „Durch die beabsichtigte Mischfunktion des Saalbereichs ist aber eine Schwerpunktverlagerung entstanden, die den kulturellen Aspekt zur Nebensache werden lässt“, heißt es unter anderem in dem schriftlichen Antrag von Medick. Wie bereits berichtet, soll in dem Gebäude eine Tagespflege untergebracht werden, die der Caritas-Krankenpflegeverein Nagel betreiben wird. Der ehemalige Saal soll dabei auch von der Dorfgemeinschaft für Veranstaltungen genutzt werden.

Die Verwaltung bezog zu diesem Tekturantrag von Medick vorausblickend Stellung. Demnach würden die Änderungen Mehrkosten verursachen, ebenso wie die daraus resultierenden neuen Kostenberechnungen. Auch die Vorlage der überarbeiteten Unterlagen beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) würde die Kosten in die Höhe schrauben. Zudem könnte sich eine Änderung des Plans nachteilig auf die Förderung des Projekts auswirken. Die Verwaltung wies ebenso auf das enge Zeitfenster hin, denn das Vorhaben müsse bis Ende 2022 abgeschlossen sein. „Das Konzept ist vom Architekturbüro komplett durchdacht“, nahm Bürgermeister Voit dazu Stellung. Kleinere Änderungen seien auch während der Umsetzung kein Problem, größere Umbauten würden jedoch Mehrkosten verursachen. Auch Ge-meinderätin Maria Schindler war der Meinung, „dass der Entwurf so bleibt, wie er ist.“ Sie sei glücklich, eine solch „tolle Lösung zusammen mit dem Caritas-Verband“ gefunden zu haben.

Straffer Zeitplan

Gemeinderat Hans Schiener befürchtete eine gewisse Abhängigkeit von der Caritas und forderte, die Nutzung des Saals durch die Dorfgemeinschaft vertraglich festzulegen. Der Rathauschef erwiderte, ihm reichten die mündliche Zusage und die klare Aussage der Caritas: „Ja, wir wollen das.“ Zudem sehe das ALE mit der Nachfolgenutzung eines der Top-10-Projekte und habe bereits eine Unterstützung über das sonst normale Zeitmaß hinaus signalisiert, erklärte Voit. Auch zweiter Bürgermeister Benjamin Preiß empfahl seinen Mitstreitern , vom Antrag von Medick auch aufgrund „des straffen Zeitplanes“ abzurücken. Entsprechend stimmte der Gemeinderat mit 14:1 gegen den Antrag des einzigen Befürworters und Urhebers, Medick.

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