Naturschützer suchen Zeugen Unbekannte setzen Fledermäuse aus

Eine Selber Tierärztin päppelt die Fledermäuse wieder auf. Foto: Landratsamt

Mehr als ein Dutzend Zwergfledermäuse finden Spaziergänger in einem Karton. Die Tiere sind streng geschützt und hätten nicht gestört werden dürfen.

 
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Selb - Unbekannte haben bei Selb lebende Zwergfledermäuse ausgesetzt. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Wunsiedel und der Naturpark Fichtelgebirge bitten um Zeugenhinweise und machen darauf aufmerksam, dass Fledermäuse zu den streng geschützten Tierarten zählen.

Wie das Landratsamt mitteilt, fiel Spaziergängern am Sonntag ein Umzugskarton an einem Wanderparkplatz bei Silberbach auf. Im Karton befanden sich kleine pelzbraune Fledermäuse, die zusammengekuschelt der Kälte und Nässe trotzten. Es handelte sich um Zwergfledermäuse, die jetzt eigentlich im Winterquartier die Zeit verschlafen. Über den Fund wurden der Naturpark Fichtelgebirge und die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt informiert. Eine Selber Tierärztin nahm die zwölf nassen Tiere und eine tote Fledermaus an sich. Sie wird sich nun um die geschwächten Tiere kümmern, bis diese nach ihrer Erholung durch die untere Naturschutzbehörde zur passenden Zeit in ihre Quartiere ausgewildert werden können.

Naturschützer suchen Hinweise

Die Naturschützer beschäftigt nun eine ganze Reihe von Fragen: Haben die Tiere gestört? Wer wusste sich nur so zu helfen, im Keller oder einem Gebäude gefundene, schlafende Fledermäuse in einen Karton auszusetzen? Zeugen, die Personen am südwestlichen Ortsrand von Silberbach dabei beobachtet haben, wie sie einen Umzugskarton am Waldrand deponiert haben, werden gebeten, sich bei der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Wunsiedel zu melden.

Zwergfledermäuse sind wie alle Fledermäuse streng geschützte Tierarten. Diese Bewohner des Fichtelgebirges in ihrem Winterschlaf zu stören, kann wegen des vermehrten Energieverbrauchs durch das Aufwachen und eines mangelnden Nahrungsangebotes tödlich sein, heißt es in der Mitteilung. Daher sind vier weitere Tiere aus dem Fund bereits verstorben.

Wer Fledermäuse findet, sollte folgende Regeln beachten: Die Tiere sollten nicht gestört werden. Soweit möglich, ist es ratsam, den Tieren aus dem Weg zu gehen und zu warten, bis die Fledermäuse in den Frühlingsstunden von alleine wieder ausfliegen. Wer jedoch Hilfe benötigt, weil sich die Fledermäuse an einem ungünstigen Ort befinden, kann sich an Stefan Schürmann, 09232/80431, und Lisa Reiprich, 09232/80422, von der unteren Naturschutzbehörde im Landkreis wenden. Unter diesen Nummern ist eine Fachkraft auch außerhalb der Dienstzeiten an den Wochentagen sowie am Wochenende erreichbar. red

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