Neue Auszeichnung Steinwald jetzt „Qualitäts-Naturpark“

Oswald Zintl
Der Naturpark Steinwald wurde mit dem Siegel „Qualitäts-Naturpark“ des Verbandes Deutscher Naturparke ausgezeichnet. Beim Ortstermin an der Burgruine Weißenstein (von links): Regierungspräsident Walter Jonas, Landrat Roland Grillmeier, der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber, der Vorsitzende des Naturparks Steinwald, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, Naturpark-Ranger Jonas Ständer, die Waldershofer Bürgermeisterin Margit Bayer und der Vorsitzende der Steinwald-Allianz und Erbendorfs Bürgermeister, Johannes Reger. Foto: /Oswald Zintl

Die Gründung am 12. Februar 1970 hatte zum Ziel, intakte Landschaften zu schützen und der Erholung der Menschen zu dienen. Umweltminister Thorsten Glauber überreicht nun die Urkunde zum Siegel.

 
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Der Naturpark Steinwald schreibt seit über 50 Jahren eine bewegende Geschichte. Eingebettet zwischen Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald wölbt sich der über 900 Meter hohe Granitrücken zu einem markanten Landschaftsbild der nördlichen Oberpfalz auf.

Die geschlossene Waldlandschaft des Naturparks Steinwald mit eine Fläche von knapp unter 23 000 Hektar ist geprägt von Nadelbäumen, immer wieder mit schönem Mischbestand durchsetzt. Aus dem harten Urgestein haben Wind und Wetter steil aufragende, bizarr geformte Felsengruppen genagt wie den Räuberfelsen, den Vogelfelsen oder den Saubadfelsen. Auf der Platte, dem 946 Meter hohen Hauptgipfel des Steinwaldes, gewährt der Oberpfalzturm einen weiten Rundblick . Ein weiteres Highlight ist die Burgruine Weißenstein.

Zusätzliche Aufwertung

Mit der Auszeichnung zum Qualitäts-Naturpark durch den Verband Deutscher Naturparke, die der bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber (Freie Wähler), überreichte, erhält der Naturpark Steinwald nun eine zusätzliche Aufwertung. „Der Naturpark setzt sich insbesondere für den Schutz der Artenvielfalt ein, steht aber auch für naturverträgliche Erholung sowie nachhaltige Regionalentwicklung“, erklärte der Minister. Auch der Luchs ist im Steinwald wieder heimisch geworden. Die Region ist dabei ein wichtiges Bindeglied zwischen Nordbayern und dem bayerisch-böhmischen Waldgebiet.

Begleitet wurde der Umweltminister vom Oberpfälzer Regierungspräsidenten Walter Jonas, dem Landtagsabgeordneten Tobias Reiß, Landrat Roland Grillmeier und der Waldershofer Bürgermeisterin Margit Bayer. Vor der Burgruine Weißenstein erinnerte der Vorsitzende des Naturpark Steinwald, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, an die Geschichte der Burg, die bis etwa 1560 bewohnt war und dann dem Verfall preisgegeben wurde. 1997 begannen die Sanierungsarbeiten in sieben Bauabschnitten. Dabei leistete die Gesellschaft „Steinwaldia“ aus Pullenreuth mit Norbert Reger an der Spitze etwa 11 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Die Burgruine ist heute der Hauptanlaufpunkt für die Besucher des Steinwaldes, gefolgt vom Oberpfalzturm, der Dreifaltigkeitskapelle und dem Waldhaus. Auf die Besucher angesprochen erklärte der Naturpark-Vorsitzende, dass 95 Prozent der Gäste auf den Hauptwegen blieben.

„10 Millionen Euro im Haushalt“

Landrat Roland Grillmeier nahm beim Ortstermin den Minister in die Pflicht, die Erweiterung des Naturparkes um 6600 Hektar zu unterstützen und zu fördern. Das gelte auch für die Schaffung eines Naturpark-Zentrums. „Die Menschen wollen Natur“, unterstrich er und ergänzte: „Unser Naturpark-Steinwald wird aus der Kulturlandschaft der Region und der Historie getragen.“

Thorsten Glauber sagte zu: „Wir bekommen die Erweiterung und das Naturpark-Zentrum gemeinsam hin. Wir haben für die Naturparke 10 Millionen Euro im Haushalt eingestellt.“ Glauber bezeichnete die zahlreichen Artenschutzprogramme des Naturparks Steinwald – egal ob es um die Projekte Arnica, Flussperlmuschel, Kreuzotter, Fledermäuse, Habichtskauz oder Luchs gehe – als Vorbild für ganz Bayern und dankte den Verantwortlichen für ihre hervorragende Arbeit.

Artenrückgang stoppen

Naturpark-Vorsitzender Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg machte zum Schluss der Besprechung deutlich, dass die Erweiterung des Naturparks kommen müsse, um den Artenrückgang zu stoppen und gefährdete Arten vor dem Aussterben zu bewahren: „All die besprochenen Projekte haben zum Ziel, den Artenrückgang zu stoppen, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Menschen eine höhere Lebensqualität an die Hand zu geben.“

Und Landrat Roland Grillmeier sagte abschließend: „Die regionalen Besonderheiten müssen sich in der Landespolitik zum Wohle der Menschen und der Natur wiederfinden.“

Der offizielle Termin endete schließlich mit einem Aufstieg zur Burgruine Weißenstein. Die Gäste waren fasziniert, die Region von oben betrachten und die Blicke bis in den Oberpfälzer Wald oder den Kaiserwald in Böhmen richten zu können.

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