Die neue Leiter erreicht in ausgefahrenem Zustand eine Arbeitshöhe von 32 Metern, wobei der Rettungskorb mit 500 Kilogramm belastet werden kann. Mit der neuen Tragenkonstruktion am Korb können nun auch adipöse Personen aus höheren Etagen gerettet werden. Die größte Neuerung sind zweifelsfrei die jetzt zusätzliche 4,65 Meter lange, abwinkelbare Leiterspitze und der frontal zu öffnende Rettungskorb. Damit können Bereiche und Fenster angefahren werden, die mit der alten Leiter unmöglich zu erreichen waren, wie beispielsweise abgewandte Dachflächen oder zurückversetzte Dachgauben.
Dank der gemeinsamen Beschaffung mit der Stadt Weißenstadt, die ein gleiches Fahrzeug erhält, konnte ein höherer Zuschuss erzielt werden.
„Lieselotte“ wird versteigert
Die neue Drehleiter wird in wenigen Wochen „Lieselotte“ ersetzen, wie die Feuerwehr ihre alte Drehleiter liebevoll nennt. Es bedarf noch einiger Schulungen und Einarbeitungszeit, bis das Hightechgerät optimal bedient werden kann. Dann wird „Lieselotte“ versteigert und darf einer anderen Feuerwehr helfen, Leben zu retten.
An diesem Tag konnte neben der Drehleiter auch ein brandneuer Versorgungslastkraftwagen (V-Lkw) in Betrieb genommen werden. Bis zu zwölf Rollcontainer finden darin Platz und können je nach Bedarf geladen werden.
Haupteinsatzgebiet für den V-Lkw ist der Umweltschutz. Komplett neu hinzugekommen ist zum Beispiel die Einsatzstellenhygiene. So führt der Lkw jetzt auch einen kleinen Waschplatz für Einsatzkräfte, Reinigungsequipment und Verpackungsmaterial mit, mit dem kontaminierte Gerätschaften, vor allem Atemschutz und Schutzkleidung, die mit Brandrauch beaufschlagt wurden, luftdicht verpackt werden können. Diese Hygienekomponente benötigt die Feuerwehr jetzt bei nahezu jedem Feuerwehreinsatz, egal ob Brand, Gefahrstoffaustritt oder technische Hilfe. Damit kann der Gesundheitsschutz der Einsatzkräfte in optimaler Weise vor Ort sichergestellt werden.
Zu Ehren von Karl-Willi Beck
Der Grundstein für die Neubeschaffung des V-Lkw reicht noch in die Amtszeit von Altbürgermeister Karl-Willi Beck zurück. Für sein 18-jähriges Engagement um die Feuerwehr als Bürgermeister haben sich die Feuerwehrler ein besonderes Dankeschön einfallen lassen. Sie tauften den neuen V-Lkw auf den Namen „Charly“. „Charly soll uns, wie Du, nie im Stich lassen“, wandte sich Florian Barthmann an den Altbürgermeister und begründete so die Entscheidung.
Von einer ungeheuren Vorarbeit berichtete Landrat Peter Berek in seinem Grußwort. Er zeigte sich beeindruckt, wie detailliert die Fahrzeuge geplant, die finanzielle Komponente abgewogen und darauf geachtet wurde, dass letztendlich alles mit dem Gesamtgefüge der Kreisfeuerwehr übereinstimmt. Auch er lobte das ehrenamtliche Engagement. Viele Stunden müssten neben den Einsätzen zum Beispiel in Training, Wartung und Pflege investiert werden.
Nach der Schlüsselübergabe und der ökumenischen Segnung durch die Pfarrer Klaus Göpfert und Günter Vogl ging die Veranstaltung nahtlos über in ein Fest für die gesamte Feuerwehrfamilie. Auch Kreisbrandrat Wieland Schletz zollte der Wunsiedler Wehr seinen Respekt für ihre Leistungen.