Neujahrsansprache digital „2021 wird wieder ein Jahr der Großbaustellen“

Im Rosenthal-Theater hat Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch schon Anfang Dezember seine Neujahrsansprache in die Kamera gesprochen. Foto: /Franconia Films

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch hält seine Neujahrsansprache heuer digital. Per Video wendet er sich an die Selberinnen und Selber.

 
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Selb - Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Und nachdem die Stadt Selb den traditionellen Neujahrsempfang im Rosenthal-Theater vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie abgesagt hat, wendet sich Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch in einem sechsminütigen Videofilm an die Bevölkerung. Dabei blickt er auf das vergangene Jahr zurück, gibt einen Ausblick auf 2021 und beschwört den Zusammenhalt in der Stadt.

In dem Video, das bereits Anfang Dezember im Rosenthal-Theater aufgezeichnet worden war, sagt Pötzsch, im abgelaufenen Jahr sei alles anders gewesen als gewohnt. Deswegen sitze er auch allein im Rosenthal-Theater, könne sich dank der digitalen Technik aber trotzdem an die Menschen wenden. Ein Jahreswechsel biete immer zwei Perspektiven, nämlich den Rückblick auf das Vergangene – sowohl im privaten oder familiären Bereich als auch im Bereich der Stadt Selb. Und man könne zweitens auch nach vorne schauen, auf die Wünsche, Erwartungen und Pläne. „Unser größter Wunsch wird wohl sein, dass wir die Pandemie bald überwinden und wieder unser normales Leben ohne Einschränkungen genießen können“, wünscht sich Pötzsch.

2020 habe den Menschen viel abverlangt, aber auch gezeigt, dass man sich neuen Herausforderungen stelle und diese auch bewältigen könne, „wenn alle mitmachen, zusammenhalten und aufeinander achten“. Vor allem die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Corona-Hilfe sei grandios gewesen, urteilt Pötzsch, der ein großes Dankeschön an alle engagierten Bürger richtet.

Im vergangenen Jahr habe man sich gerade angesichts Covid-19 große Sorgen um das Selber Krankenhaus gemacht. „Heute wissen wir, dass wir mit einer neuen Geschäftsleitung und einer klaren Meinung der Bürgerschaft eine gute Grundlage für ein tragfähiges Konzept haben.“

Auch die Firmen müssten sich in der Krise besonderen Herausforderungen stellen. Nicht selten stünden Existenzen und Arbeitsplätze auf dem Spiel, seien einschneidende Entscheidungen notwendig. Die Stadt Selb sehe sich auch hier als kommunaler Partner.

Auf Veranstaltungen habe man 2020 fast komplett verzichten müssen, selbst auf das Selber Heimat- und Wiesenfest. Andererseits habe sich vieles getan, bilanziert Pötzsch. Nach seinen Worten werfen die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen ihre Schatten voraus und zahlreiche Baumaßnahmen seien durchgeführt worden. Pötzsch nennt in seiner Rede den Umbau des Marienplatzes zu einem Kreisverkehr („Ein Eingriff am offenen Herzen unserer zentralen Innenstadt“) sowie die komplette Umgestaltung des Rosenthal-Parks mit Liegedeck, Ballspielfeldern und einer Boulebahn. Auch der Grafenmühlweiher werde zurzeit aufgewertet und lade nach seiner Fertigstellung nicht nur zum Verweilen ein, sondern sei auch für Veranstaltungen perfekt geeignet. Zudem schreite die Renaturierung des Selbbaches voran, der Wasserspielplatz in der Pfaffenleithe sei bereits fertig. Für die Kleinsten habe man mit dem Bau des Kindergartens in Erkersreuth sowie Interimslösungen optimale Betreuungsangebote geschaffen. Komplett erneuert werde die Christoph-Krautheim-Straße, wobei auch eine Radwegeverbindung zur Innenstadt geschaffen werde. Grundsätzlich werde das Radwegenetz kontinuierlich ausgebaut, was man auch am Radweg nach Silberbach sehe. Auch seien 11 000 Quadratmeter Straßenfläche saniert worden und der Neubau für das Bauamt am Rathaus könne im Frühjahr bezogen werden. All diese Projekte hätten einen enormen Mehrwert für die Stadt.

„Und so machen wir 2021 auch weiter.“ Der Stadtrat habe viele Projekte eingeplant und auch deren Finanzierung in einem genehmigungsfähigen Haushalt verankert. Neben den 2020 begonnenen Maßnahmen gehe es unter anderem um den Umbau des Kommunalen Kinos, den Bau des Radweges in Richtung Asch, die Neugestaltung des Goetheplatzes vor dem Bahnhof, Investitionen in den Breitbandausbau und noch vieles mehr. 2021 wird nach Pötzschs Worten also wieder ein Jahr der Großbaustellen. Allerdings verbindet Pötzsch mit all diesen Vorhaben auch die Hoffnung, „dass wir das eine oder andere unserer schönen Feste genießen können“.

Das Jahr 2021 werde auch deswegen in Erinnerung bleiben, weil Selb Hochschulstandort werde. „Zum Wintersemester werden wir die ersten Designstudenten begrüßen dürfen“, sagt Pötzsch. Außerdem soll der Neubau des Design-Studios in diesem Jahr beginnen.

Der Oberbürgermeister ruft die Selberinnen und Selber dazu auf, das neue Jahr mit Neugierde und Zuversicht zu beginnen und auch weiterhin so diszipliniert und engagiert in der Krise zusammen-zuhalten. Mit den besten Wün-schen beendet Ulrich Pötzsch seine Ansprache.

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