Neuzugang im Heilbad Goethe-Büste für Bad Alexandersbad

Am Quellenplatz der Luisenquelle im historischen Kurpark von Bad Alexandersbad hat die Goethe-Büste ihren Platz gefunden. Foto: /Gemeinde Bad Alexandersbad

Erstmals tagen die Vorstandsmitglieder der Goethe-Gesellschaften im Heilbad. Das Treffen findet wegen Corona mit Verspätung statt. Doch eine Erinnerung bleibt im Kurpark.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bad Alexandersbad hat einen weiteren Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste: eine Goethe-Büste. Die Initiative geht laut Mitteilung der Gemeinde zurück auf eine Anregung des Vorstands der Deutschen Goethe-Gesellschaften, der eigentlich 2020 im Heilbad tagen wollte. Dieses Treffen musste wegen Corona abgesagt werden und wurde nun nachgeholt.

Ein Standort für die Goethe-Büste war schnell gefunden: Sie schmückt den Quellenplatz im historischen Kurpark, wo bereits zwei Büsten stehen; nämlich die von Markgraf Carl Alexander und Königin Luise, die in der Geschichte des kleinsten bayerischen Heilbades eine große Rolle spielen.

Optische Aufwertung

Der Förderverein Historisches Badehaus, der das Ziel hat, das Badehaus am Quellenplatz wieder aufzubauen, beteiligte sich gerne an diesem Projekt. Ihm liegt die optische Aufwertung des Platzes rund um die Luisenquelle ebenfalls am Herzen.

Als Künstler konnte Bildhauer Wolfgang Stefan aus Selb gewonnen werden, der bereits die beiden benachbarten Figuren geschaffen hatte. So wurde ein Stilbruch vermieden, und das Ensemble der drei Büsten am Quellenplatz vermittelt einen überzeugenden Eindruck wie aus einem Guss.

Die Oberfrankenstiftung mit der Stiftungsratsvorsitzenden Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz – sie war Schirmherrin der Tagung in Bad Alexandersbad – hatte diese Idee begrüßt und sich bereit erklärt, einen Zuschuss zu leisten. Außerdem unterstützte der Förderverein Historisches Badehaus Bad Alexandersbad das Projekt mit einer Spende. Die restlichen Kosten trägt die Goethe-Gemeinde.

Feier mit Musik

Das Programm der Tagung am Donnerstag in Bad Alexandersbad war identisch mit dem von 2020: Übernachtung im EBZ, Besuch der Kureinrichtungen in Bad Alexandersbad, Stadtführung durch Wunsiedel, Besichtigung des Felsenlabyrinths, Besuch in Waldsassen, Konzert des Bayreuther Chores „Zamir“.

Darüber hinaus organisierte die Goethe-Gesellschaft eine kleine Feier mit Musikbeitrag am neuen Goethe-Denkmal. Die Laudatio hielt Jochen Golz, der Vize-Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar.

In Deutschland gibt es derzeit 57 deutsche Goethe-Ortsvereinigungen mit etwa 7000 Mitgliedern. Sie agieren selbstständig; viele von ihnen gehören aber auch der Muttergesellschaft in Weimar an. Die Vorstandstagung der Deutschen Goethe-Gesellschaften findet alle zwei Jahre statt, zuletzt im Jahr 2018 in Dessau.

Bernd Kemter, der Vorsitzende der Goethe-Gesellschaften Gera und Erfurt, hatte für die nächste turnusmäßige Tagung im Jahr 2020 das Heilbad Bad Alexandersbad vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde mit Begeisterung angenommen. Viele Mitglieder kannten das Fichtelgebirge noch nicht, Goethes Wirken in der Region bot folglich viel Neues für die aus ganz Deutschland angereisten Gäste.

Goethe im Blickfeld

Kemter ist persönlich mit dem Fichtelgebirge sehr verbunden und betrachtet die Region seit der politischen Wende als „Fortsetzung Thüringens“. Sein besonderes Interesse gilt den zahlreichen Wanderwegen im Fichtelgebirge. Er ist Mitglied im Fichtelgebirgsverein und nimmt regelmäßig an Wanderungen der Stammortsgruppe Wunsiedel teil. Zudem beschäftigte sich Bernd Kemter intensiv mit der Geschichte Oberfrankens und hat eine Erzählung über die Hussiteneinfälle 1430 sowie das zum Thema gehörende Schauspiel „Der Ketzer“ für die Freilichtbühne auf dem Großen Waldstein geschrieben.

Bei seiner Recherche war Johann Wolfgang von Goethe immer mehr in sein Blickfeld gerückt. Dieser hatte bei seinen drei Aufenthalten im Fichtelgebirge deutliche Spuren hinterlassen, über die Bernd Kemter in einer Erzählung geschrieben hat. Diese wurde der Goethe-Gemeinde bei der Vorstandstagung in Bad Alexandersbad vorgestellt. red

Autor

Bilder