Niederlage für Wölfe Neun-Tore-Spektakel, bitteres Ende

Nikita Naumann (links), hier gegen Alexander Dersch, traf zwei Mal für die Wölfe – gebracht hat es aber nur einen Punkt. Foto: Mario Wiedel

Die Selber Wölfe führen in einer packenden DEL2-Partie gegen Landshut bereits mit 4:0. Dann entdecken die Niederbayern die Lust am Toreschießen – und gewinnen 15 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung mit 5:4.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Eine spektakuläre und hochklassige DEL2-Partie nahm am Freitagabend ein bitteres Ende für die Selber Wölfe. Die Waßmiller-Schützlinge hatten gegen den EV Landshut bis zur 35. Minute nach einer bis dahin klasse Vorstellung bereits mit 4:0 geführt, um am Ende doch noch den Kürzeren zu ziehen. 15 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung traf Hult zum 5:4-Siegtreffer für den neuen Tabellenzweiten aus Niederbayern.

Selber Feuerwerk

Die Wölfe brannten in den ersten Minuten ein regelrechtes Feuerwerk ab. Schon nach 45 Sekunden musste Landshuts Keeper Vogl, der nach zehn Jahren DEL zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, zwei schwere Prüfungen bestehen, nach 95 Sekunden war er erstmals geschlagen. Hammerbauers Schuss wehrte Vogl noch ab, gegen Naumanns Nachschuss war der EVL-Torwart aber machtlos. Die Waßmiller-Schützlinge rannten weiter an, als gäbe es kein Morgen mehr. Die nur etwas mehr als 1500 Selber Fans gerieten früh ins Schwärmen – und durften nach vier Minuten zum zweiten Mal jubeln. Dieses Mal war es McNeill, der relativ frei zum Schuss kam und auf 2:0 erhöhte. Der Tabellendritte wirkte in dieser Phase völlig konfus und überrascht vom Selber Angriffswirbel, der durch Gelke fast den dritten Treffer eingebracht hätte.

Bitzer mit Bärenruhe

Erst nach dem ersten Powerbreak kamen die im bisherigen Saisonverlauf so offensivstarken Niederbayern besser ins Spiel, übten nun ihrerseits Druck aus, fanden ihren Meister aber immer wieder in Wölfe-Keeper Bitzer, der einmal mehr eine Bärenruhe ausstrahlte. Nach elf Minuten nahm der Deutsch-Amerikaner auch einmal die Hilfe des Pfostens in Anspruch. Als es die Gäste dann mit sechs Feldspielern versuchten, hatten die Schiedsrichter etwas dagegen, das Selber Powerplay verpuffte aber ebenso wie zwei Minuten später das der Landshuter. In Unterzahl hatte Trksa sogar die große Möglichkeit zum 3:0.

Das Tempo blieb auch im zweiten Drittel hoch. Die erste gute Möglichkeit hatte die vierte Reihe der Selber durch Woltmann, der Vogl fast aus der Drehung überwunden hätte (24.). Die Gäste mussten mehr tun, erspielten sich auch leichte Vorteile, die Wölfe standen defensiv aber kompakt, rannten, kämpften und checkten was das Zeug hielt. Und sie wurden nach 30 Minuten belohnt. EVL-Keeper wehrte einen Hammerbauer-Schuss zu schwach ab, und wie schon beim 1:0 war Naumann zur Stelle. Und es sollte noch besser kommen für die Wölfe. Vom Bully weg landete die Scheibe über Torwart Vogl hinweg zum 4:0 ins Tor. Der Landshuter Keeper hatte genug, machte Platz für Pertuch – und plötzlich entdeckten auch die Niederbayern die Lust am Tore schießen. Binnen drei Minuten machten Zucker, Pfleger und erneut Zucker nach einer diskutablen Strafe gegen die Wölfe aus dem 4:0 ein 4:3. Jetzt war wieder zittern angesagt.

Landshut drückt

Und die Gäste drückten nach der zweiten Pause weiter aufs Tempo, scheiterten aber drei Mal an Bitzer. Die Selber Fans merkten, dass ihre Mannschaft nun Unterstützung von den Rängen benötigte gegen ein Landshuter Team, dass unter Beweis stellte, warum es als Tabellendritter nach Selb gereist ist. Die Wölfe kamen bei zwei Überzahlspielen nochmals gefährlich vor das Tor von Pageau, der erlösende fünfte Treffer wollte aber nicht fallen. In der Schlussphase brannte es von Minute zu Minute mehr vor Bitzer. Die etwas müde wirkenden Wölfe wehrten sich zwar leidenschaftlich, aber als die Gäste nochmals zu einem Powerplay eingeladen wurden, traf Pfleger in der 57. Minute zum nun nicht unverdienten 4:4-Ausgleich. Verlängerung. In der hatte Wölfe-Kapitän Gelke die ganz dicke Möglichkeit zum 5:4. Das gelang dann Landshut durch Hult - 15 Sekunden vor dem Penaltyschießen. Ganz bitter für Selb.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Trska, Deeg; Martinovic, Flade; Silbermann, Schaaf, Gimmel – Miglio, Thompson, McNeill; Gelke, Vantuch, Schwamberger; Hammerbauer, Kruminsch, Hlozek; Kuqi, Noack, Naumann.

Schiedsrichter: Westrich, Treitl. – Zuschauer: 1505. – Tore: 2. Min. Naumann (Hammerbauer) 1:0, 4. Min. McNeill (Gimmel, Miglio) 2:0, 30. Min. Naumann (Hammerbauer) 3:0, 34. Min. Noack 4:0 (34.), 35. Min. Zucker (McLellan) 4:1, 36. Min. Pfleger (McLellan) 4:2, 38. Min. Zucker (Eberhardt; 5-4) 4:3, 57. Pfleger (5-4) 4:4, 65. Min. Hult 4:5. – Strafminuten: Selb 6, Landshut 8.

Autor

Bilder