Nur knapp hinter Hennig Fredericke Harles sichert sich Bronze

Fredericke Harles (SC Münchberg) lief in der klassischen Technik beim Deutschen Schülercup in Finsterau im Bayerischen Wald aufs Podium. Foto: Stephan Popp

Die Münchbergerin überrascht beim Deutschen Schülercup
mit ganz starker Leistung. Ein berühmter Langlaufname landet nur ganz knapp vor ihr.

 
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Die Zeit des Wartens ist endlich vorbei: Ende Januar konnte in Finsterau im Bayerischen Wald – nach langer Pause für die Nachwuchslangläufer aus ganz Deutschland – mit dem ersten Deutschen Schülercup überhaupt wieder ein Wettbewerb auf nationaler Ebene in diesen Altersklassen stattfinden. Darauf haben sich die Kinder lange gefreut. Entsprechend groß war die Aufregung bei ihnen, dass man endlich einmal wieder unterwegs ist.

Nachdem der Wettbewerb aufgrund von Schneemangel um zwei Wochen verschoben werden musste, war nun tiefster Winter in Finsterau. Die Anreise war ein reines Abenteuer, hat es doch innerhalb von zwei Tagen 75 cm Neuschnee gegeben, aber dafür waren die Bedingungen vor Ort top. Großartig waren ebenfalls die Leistungen der Oberfranken.

Harles macht Ambitionen früh deutlich

Am zweiten Tag in der klassischen Technik war die Überraschung sicher Fredericke Harles (SC Münchberg). Die Strecke war ihr auf den Leib geschneidert und sie zeigte von Beginn an, dass sie eine gute Rolle spielen wollte. Sehr schnell war klar, dass die Top 5 zu erreichen sind und sie konnte das Tempo bis zum Ende durchhalten und wurde dafür mit Bronze und Platz drei belohnt. Gewonnen hat in ihrer Klasse übrigens Hanna Hennig, die Schwester der deutschen Olympiasiegerin Katharina Hennig.

Positiv herauszuheben ist sicher auch Louis Wintzer (SC Neubau), der ein perfektes Wochenende erwischte. Er konnte nach seinen sehr guten Ergebnissen bei der Bayerischen Meisterschaft beim Techniksprint noch einen drauflegen. Mit Rang zwei und nur zwei Sekunden Rückstand auf den Sieger war er sehr stark unterwegs. Er ging von Anfang an hohes Risiko – und wurde dafür belohnt. Im Supersprint wurde er am Ende Vierter. In den beiden ersten Läufen kam er immer auf Platz zwei ins Ziel, nur im letzten Lauf ging es zwischen vier Sportlern im Ziel um Millimeter. Das Zielfoto ergab nach einem tollen Lauf den undankbaren vierten Platz für Louis. In der klassischen Technik stieg er wie am Vortag voll ein und machte sofort Druck. Mit seinem Dauerkonkurrenten Tobi Loos war er die ersten 2,5 Kilometer zeitgleich unterwegs. Beide setzten sich vom Rest des Feldes ab, und Louis lief zu seiner zweiten Silbermedaille an diesem Wochenende. Das zeigte einmal mehr, dass mit ihm in dieser Saison immer zu rechnen sein wird. „Auch allen anderen Sportlern gebührt ein großes Lob für ihren Einsatz und die tollen Leistungen“, sagte Landestrainer Stephan Popp nach den Wettkämpfen. Weiter geht es für die Schüler in zwei Wochen beim Deutschen Schülercup in Butenbock im Harz. Bis dahin arbeit Popp mit seinen Schützlingen weiter am Feinschliff.

160 Schüler am Start

Grundsätzlich liegt im Schülerbereich großer Wert auf dem Vielseitigkeits-Training. Die Geschicklichkeit und Technik zu trainieren, ist ganz wichtig für die Zukunft. „Es ist sinnvoll, dass die großen Ausdauerblöcke erst ab dem Jugendalter im Training vorherrschend sind – zumal im Schüleralter häufig auch der Stand der körperlichen Entwicklung die Ergebnisse mit beeinflusst“, weiß Popp. In zwei Altersklassen (U14, U15) waren in Finsterau insgesamt über 160 (!) Kinder und Jugendliche am Start. „Ein überzeugender Beweis, dass der Langlaufsport noch immer viele junge Sportler begeistert. Dass dann unsere neun Sportler auch noch drei Medaillen gewannen, rundete ein tolles Wochenende ab“, hielt der Landestrainer fest.

Neu war das Wettkampfprogramm, welches sich von 9.30 bis 15 Uhr aber lange hinzog: Es begann am Samstag mit einem Techniksprint über 1200 Meter. Hier waren nicht nur Puste, sondern auch Koordination, Lauftechnik und Geschicklichkeit gefragt. Der Fokus des Trainings liegt bereits seit Jahren verstärkt auf diesem Bereich, weil das neben einem guten Skigefühl auch den Spaß-Faktor im anstrengenden Training erhöht. Über die 1,2 km mussten die Jungs und Mädels mehrere Aufgaben erfüllen: Achten laufen, Hindernisse übersteigen, Slalom laufen, Rückwärts ein Tor passieren, Bodenwellen fahren, ohne Stöcke laufen und Bergaufslalom. Dazu gab es bestimmte Technikzonen, in denen Technikvorgaben wie 1/1 ohne Stöcke, Fürhand und so weiter gelaufen werden mussten. Dieser Techniksprint war die Tageswertung, die auch bei der Siegerehrung geehrt wurde, und gleichzeitig war es die Startaufstellung für den Supersprint, der im Anschluss daran erfolgte und bei dem man Zusatzpunkte für die DSC-Gesamtwertung erlaufen konnte.

Beim Supersprint wurden die Sportler nach den Ergebnissen im Techniksprint immer in Gruppen aus sechs Läufern, sogenannte Heats, eingeteilt: In Heat eins starteten zum Beispiel die Plätze eins bis sechs, in Heat zwei die Ränge sieben bis zwölf. Die sechs Langläufer mussten dann 80 Meter gegeneinander sprinten. Die beiden ersten im Heat stiegen einen Heat auf, die beiden letzten stiegen einen Heat ab. Das ganze wurde dreimal gemacht und ergab am Ende eine Reihung, die dann eben die Bonuspunkte ergeben hat.

Für den Skiverband Oberfranken teilgenommen haben: Fredericke Harles, Charlotte Nittke (beide SC Münchberg), Lukas Hofmann (SC/TV Gefrees), Annika Heller (SC Bischofsgrün), Louis Wintzer, Vitus Reger, Paul Werner, Josephine Jungnickl, Johannes Nolda (alle SC Neubau)

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