Herrmann-Wick wurde nach ihren bisher vier Einsätzen mit Blick auf das Wochenende mit Staffeln und Massenstart geschont. „Von ihr kam das klare Signal, lieber nicht“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling.
Schneider freute sich derweil über ihren Einsatz und startete mit einem schnellen, fehlerfreien Liegendschießen. Sie kam in einem Führungsquartett zum ersten Stehendanschlag, brauchte dann aber alle drei Nachlader, um die Strafrunde zu vermeiden. Als Fünfte wechselte sie mit 21,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf Nawrath.
Und der Allgäuer, der einst mit Magdalena Neuner in einer Trainingsgruppe war, begann ebenfalls mit einem tollen Rhythmus, machte so Boden gut. An den Ski-Enden von Bö kam er in Medaillenreichweite an den Stand, startete jedoch mit zwei Fehlern, konnte dann aber die Extrameter vermeiden. „Die zweite Runde hinter Bö herzulaufen, war sportlich“, sagte Nawrath. Das habe er büßen müssen mit drei Nachladern: „Da war dann schon ein kleiner Knackpunkt in unserem Rennen.“
Schneider ging als Vierte aber bereits mit einer Hypothek von 35,8 Sekunden in ihren zweiten Rennabschnitt. Und dann passierte das, was nicht passieren sollte: Schneider kassierte im zweiten Liegendschießen eine Strafrunde. Das Rennen war aus deutscher Sicht gelaufen. „Ich wusste nicht genau, wo ich hin schieße. Der Wind war doch etwas anders als beim Anschießen, es war kein guter Anschlag“, sagte Schneider. Für Nawrath ging es nur noch um Ergebniskosmetik.
dpa