Oberkotzau Oberkotzau orientiert sich neu

Die Gemeinde stellt ihr geplantes ISEK zurück. Sie will an einem interkommunalen Entwicklungskonzept des Verbundes "Nördliches Fichtel- gebirge" teilnehmen.

 
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Oberkotzau - Die Marktgemeinde Oberkotzau plant, wie berichtet, ein ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) zur Weiterentwicklung des Ortskerns. Sie orientiert sich dabei aber neu. Wie Bürgermeister Stefan Breuer am Dienstag im Bauausschuss berichtete, hat sich die Gemeinde für das Modellprojekt "Smart City" beworben, bei dem es mit der Hochschule Hof und deren Digitalen Gründerzentrum kooperieren wolle. Dabei gehe es um die Digitalisierung. In diesem Zusammenhang sei eine überraschende Empfehlung der Regierung von Oberfranken gekommen: Sie rate davon ab, dass Oberkotzau allein für sich ein ISEK aufstellt, sondern empfehle ein gemeinsames Vorgehen im Rahmen des IEK (Interkommunales Entwicklungskonzept) "Nördliches Fichtelgebirge. Diesem Verbund gehören Oberkotzau, Schwarzenbach an der Saale, Schönwald, Sparneck, Kirchenlamitz, Zell, Marktleuthen, Weißenstadt und Röslau an.

Baubeginn frühestens 2024

Der früheste realistische Termin für den Baubeginn der Ortsumgehung dürfte 2024 sein - dies teilte Bürgermeister Breuer mit. Das veranlasste Stefan Büchel, CSU, auf den teilweise desolaten Zustand der Ortsdurchfahrt hinzuweisen. Wenn Lastwagen nachts über die Schadstellen fahren, sei der Lärm so groß, "dass es die Anwohner aus den Betten haut". Da es sich um eine Staatsstraße handelt, solle die Gemeindeverwaltung beim Staatlichen Bauamt darauf dringen, Schäden kurzfristig auszubessern. Bürgermeister Breuer teilte mit, dass Ende Juli diesbezüglich mit Vertretern des Bauamts ein Ortstermin stattfinden werde. Ziel müsse es sein, zumindest die schlechtesten Stellen auszubessern. Erik Winterling, UWO, betonte, dass die Schlaglöcher besonders für Fahrradfahrer gefährlich seien, weil diese wegen des starken Kfz-Verkehrs den

Schadstellen oft nicht ausweichen könnten.


An diese m Modell wolle Oberkotzau teilhaben, betonte Breuer. Die Gemeinde habe sich beworben; abzuwarten sei, "ob wir zum Zuge kommen". Unter diesen Umständen sei es sinnvoll, das "örtliche ISEK" erst einmal zurückzustellen. "Das parallel anzugehen, macht keinen Sinn." Sollte das interkommunale Entwicklungskonzept tatsächlich verwirklicht werden, könne die Gemeinde Oberkotzauer Teilbereiche, die davon nicht erfasst werden, immer noch selbst angehen.

Die Ausschussmitglieder waren sich einig, die Chance eines interkommunalen ISEK möglichst zu nutzen. Bis es so weit sei, werde es aber dauern, betonte Breuer. Auch Johannes Schnabel von der UWO betonte: "Ein interkommunaler Ansatz ist besser, als dass jeder sein eigenes Süppchen kocht."

Die UWO hatte das Thema ISEK mit einem Antrag auf die Tagesordnung gebracht. Bekanntlich lehnt sie die Ortsumgehung ab, für die bereits Baurecht herrscht. Nun forderte die UWO, der ISEK-Förderantrag der Gemeinde an die Regierung von Oberfranken solle, anders als bisher geplant, zwei Varianten enthalten: eine mit und eine ohne Umgehungsstraße. Angesichts der neuen Entwicklung war sich der Ausschuss einig, das örtliche ISEK wie auch den UWO-Antrag zurückzustellen.

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