Oberkotzau Winterdienst – ein „heißes Eisen“

  Foto: picture alliance/dpa/Carsten Rehder

Die Kosten für Räumen und Streuen sind 2021 in Oberkotzau hochgeschnellt. Hier zu sparen, kann jedoch fatale Folgen haben. Und: Die Bürger sind anspruchsvoll.

 
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Oberkotzau - Der Frühling naht, und dennoch hat der Räum- und Streudienst der Marktgemeinde Oberkotzau nun im Haupt- und Finanzausschuss für Diskussionen gesorgt – ein „heißes Eisen“, wie Bürgermeister Stefan Breuer (CSU) sagte. Das Thema war aktuell geworden, weil der Ausschuss für 2021 nachträglich überplanmäßige Kosten in Höhe von mehr als 20 000 Euro für den Winterdienst genehmigen musste. Wie Kämmerin Helena Maier erläuterte, waren im Winter 2020/21 „extrem hohe Kosten“ angefallen, dreimal so hoch wie üblich. Grund: Die Streufahrzeuge mussten immer wieder ausrücken, da sich die Temperaturen ständig um den Gefrierpunkt bewegten. Bei so einem Wetter ist die Glättegefahr besonders groß.

Johannes Schnabel von der UWO fragte, ob es denn die Bauhof-Mitarbeiter mit dem Salzstreuen nicht manchmal übertrieben – zumindest habe er diesen Eindruck. Bürgermeister Breuer erwiderte, der Winterdienst bemühe sich, nicht über die Maßen zu streuen – doch andererseits sei das „Anspruchsdenken der Bürger“ sehr hoch. An Tagen mit Schnee oder Eis stehe das Telefon der Marktgemeinde oft „bis 11 Uhr“ nicht mehr still, weil sich Anwohner beklagten, dass in ihrer Straße der Winterdienst nicht gefahren sei.

Vor allem aber verwies Breuer auf die Unfallgefahr. Zur Räum- und Streupflicht von Gemeinden gebe es zahlreiche Gerichtsentscheide. „Wenn ein Fußgänger auf einem Straßenüberweg ausrutscht und stürzt, kann man davon ausgehen, dass ein Schreiben vom Anwalt kommt.“ Dann müsse die Gemeinde nachweisen, dass sie ihren Pflichten nachgekommen sei. Deshalb gelte: „Lieber etwas zu viel als zu wenig.“

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