Oberwarmensteinach Der "Traum in Weiß" endet

Harald Judas

Seit Sonntagabend ist der dritte Deutsche Winterwandertag Geschichte. Er wird als großer Erfolg in Erinnerung bleiben - und manch Besucher kommt sicher gerne wieder.

 
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Oberwarmensteinach - Von einem "Traum in Weiß" schwärmte der Präsident des Bayrischen Wanderverbandes, Gerhard Ermischer, beim Abschlussabend des dritten Deutschen Winterwandertages. Denn schon ist es wieder vorbei, das bundesweite Treffen der Winterwanderfreunde, das fünf Tage lang in der Erlebnisregion Ochsenkopf und damit erstmals in Bayern stattfand.

"Alle sind mit Freude dabei, das überträgt sich", lobte Ermischer die ehrenamtlichen Helfer des Fichtelgebirgsvereins, von BRK, Feuerwehr und Wintersportvereinen und er lobte den Einsatz der vielen Helfern darüber hinaus.

"Ich hoffe, es hat jedem bei uns gefallen", so die FGV-Hauptvorsitzende Monika Saalfrank, wobei der folgende Applaus zeigte, dass die Gäste sehr zufrieden waren. Die Woche ließ die Warmensteinacherin Annika Stöcker vom Projektbüro des Wandertags noch einmal Revue passieren. "Wir hatten traumhafte Bedingungen", so Stöcker. Zunächst hatten die Organisatoren freilich Glück, dass Sturm "Friederike" weit weniger wütete, als die Vorberichte erwarten ließen. "Es gab eine kleine Krisensitzung, aber wir konnten alles durchführen."

Erlebnisse wie von Ester Schmidt aus Berlin blieben so die Ausnahme: "Wir haben von Weitem gesehen, wie ein Baum umgefallen ist", berichtete sie.

"Sehr gute Stimmung war beim Wirtshaussingen", so Annika Stöcker weiter. Und durch den kräftigen Schneefall lockte ein besonderes Highlight: Die Oberwarmensteinacher Feuerwehr schaufelte kurzfristig das beliebte Schneelabyrinth aus; beleuchtet von gut 200 Lichtern war ein Streifzug durch die Gänge ein einzigartiges Erlebnis. Rund 400 Besucher ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Apropos Zahlen: Insgesamt wurden bis Samstag schon 2500 Wanderteilnehmer gezählt.

Darunter gab es auch einige kleine Besucher: Dank FGV-Geschäftsführer Jörg Hacker und der vier Gemeinden war der Samstag als Familientag deklariert worden. Wobei die Zahl der Familien, die das Angebot nutzten, überschaubar blieb. Wandern ist in, aber wohl doch vorrangig, bei Wanderfreunden ohne Kindern.

Eher angenommen wurden noch Gesundheitswanderungen mit Ulli Anders und Rita Baron sowie Heilklimawanderungen mit Angelika Schmidt. "Gesundheitswanderungen müssen Spaß machen", erklärte Ulli Anders seiner Gruppe.

Insgesamt sind die Wanderfreunde eine eingeschworene Gemeinschaft und auch manches Original war zu Gast. So "Hans Dampf in allen Gassen", wie er sich nennt, und seine Frau Angelika aus dem ostelbischen Heideland. Sie stammt eigentlich aus Nordrhein-Westfalen, hatte ihren Hans beim ersten Winterwandertag in Willingen kennen gelernt. "Meine Wanderfreunde sagten, das liegt im tiefen Osten, fast in Moskau", erzählt Angelika. Seitdem gehört ein Tanzauftritt der beiden mit russischen Fellmützen zum Programm bei Wandertagen. Ein Programm, das beim Abschlussabend durch die Speichersdorfer Fichtenhornbläser, den Staanicher Theaterstadel und das Trio Post-Bauer-Feger gestaltet wurde.

"Ich denke wir waren würdige Nachfolger für Willingen", zog Andreas Munder Bilanz, der Geschäftsführer der "Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf". Vor allem aber sei der dritte Deutsche Winterwandertag ein Erfolg der Ehrenamtlichen gewesen.

"Wir wollen für die Gäste da sein", bestätigt Doris Rabenstein diesen Eindruck. Sie stand in Grassemann hinter der Kaffee- und Kuchentheke und verwöhnte ihre Kundschaft mit Leckereien. "Es läuft alles, wie wir uns das vorgestellt haben. Es hat viel Spaß gemacht", lautet das persönliche Fazit von Doris Rabenstein.

Naja, es lief fast alles, denn eine Episode gab es doch: Die Vertreter des Bayerischen Wanderverbandes blieben mit ihrem Bus kurz vor dem Ziel liegen. "Schieben war angesagt."

Am Abschlussabend wurde dann auch der nächste Gastgeber vorgestellt. Vom 23. bis 26. Januar 2020 werden sich die Winterwanderfreunde das nächste Mal in Schöneck im Vogtland treffen.

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