Nimmt man bezahlte Arbeit und unbezahlte Hausarbeit zusammen, schuften Männer und Frauen demnach an Wochentagen mit rund elf Stunden etwa gleich lang. Dabei verbringen Frauen ohne Kinder etwa doppelt, Frauen mit Kind im Kita-Alter sogar dreimal so viel Zeit mit Kochen, Putzen und Wäschewaschen wie ihre Partner. Am Sonntag haben die dann keineswegs frei, sondern arbeiten der Studie zufolge im Schnitt 1,5 Stunden mehr als Männer. Und: In den vergangenen 15 Jahren hat das Engagement der Männer kaum zugenommen.
Theresa Eyerund und Anja Katrin Orth vom IW Köln kritisierten, Gesellschaft und Politik erwarteten von Frauen, dass sie mehr und mehr in Vollzeit arbeiten - doch die Aufgabenteilung im Privatleben sei daran nicht angepasst. Hausarbeit müsse als tatsächliche Arbeit verstanden werden und nicht nur als "Ausdruck des Kümmerns".
Auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sprach im Januar in einer launigen Rede mahnend von Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis: Dass Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege und Ehrenamt besser aufgeteilt werden müssten, sei "eine weithin akzeptierte Erkenntnis, an deren Umsetzung Männer gelegentlich mit Nachdruck erinnert werden müssen". Mehrere Bundestagspolitiker räumten daraufhin zerknirscht ein, in Sachen Hausarbeit eher Drückeberger zu sein.
Fremdputzen lassen laut YouGov-Umfrage übrigens die wenigsten: Bei gerade sechs Prozent der Bundesbürger ist demnach eine professionelle Reinigungskraft im Einsatz. Wie gründlich geputzt wird, ist sehr unterschiedlich: Etwas mehr als jeder Dritte putzt Toiletten und Waschbecken jeden Tag, fast die Hälfte immerhin wöchentlich - gut ein Prozent aber auch seltener als einmal im Monat.