Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz OHG ist nun „Schule ohne Rassismus“

Das Marktredwitzer Gymnasium ist stolz, sich fortan „Schule ohne Rassismus“ nennen zu dürfen. Foto: OHG

Jahrelanges Planen und Bemühen der SMV finden damit ein erfolgreiches Ende. Auch ein Projekt-Pate ist endlich gefunden.

 
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Marktredwitz - „Uns ist klar, dass dieser Titel keine Probleme löst. Er ist eher als Aufgabe zu sehen“, erklärt Christoph Weigel, Schulsprecher des Otto-Hahn-Gymnasiums in Marktredwitz. Er und andere „Schüler mit Verantwortung“ (SMV) hatten es sich besonders im letzten Jahr zur Aufgabe gemacht, den Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ für ihr Gymnasium zu erhalten. Dabei mussten sie so viele Unterschriften wie möglich von ihren Klassenkameraden sammeln und nach einem Projekt-Paten suchen. Letzteres war für die SMV am schwierigsten. Doch der Schulleiter Stefan Niedermeier hatte einen Vorschlag: Rafael Seligmann, der deutsch-israelische Schriftsteller.

Jahrelange Planung

Obwohl das Projekt laut Weigel schon seit mehreren Jahren in Planung ist, war das Vorhaben immer an der Paten-Suche gescheitert. Aus diesem Grund sind die Schüler nun umso froher, dass sie nach der „Corona-Pause“ endlich die Ernennung zur „Schule ohne Rassismus“ feiern konnten.

Bei einem kleinen Festakt kurz vor den Sommerferien ehrte die Schule das Engagement der SMV. Dabei wurde eine Rede des Projekt-Paten Rafael Seligmann verlesen. Laut dem Schriftsteller ist Anti-Rassismus mit Nächstenliebe gleichzustellen. Das wisse er gut, da er selbst in seiner Kindheit vom Direktor als „Judenbengel“ beschimpft worden sei .

„Zum richtigen Zeitpunkt“

Diese Geschichte sprach auch der Schulleiter Stefan Niedermeier in seiner Rede an. Obwohl die Schule den Titel im Vergleich zu anderen Schulen in Oberfranken relativ spät erhalten hat, ist das Projekt für Niedermeier sehr wichtig: „Angesichts von Chemnitz, Halle, Dresden oder Hanau hat die SMV das Projekt zum richtigen Zeitpunkt gemacht!“

Der Titel selbst wurde in Form eines Schildes von Katrin Müller, verantwortlich für den Bezirksjugendring in Oberfranken, verliehen. Für Christoph Weigel bringt der Titel unter anderem eine Gewissheit mit sich: „Ich finde es beruhigend, dass sich unsere Schule so tolerant zeigt. Das gibt einem eine gewisse Sicherheit.“

Auch die Verbindungslehrer Nadja Krank und Stefan Pitterling, die die SMV regelmäßig bei dem Projekt unterstützt hatten, freuen sich laut Weigel über den Titel. Der Schulsprecher ist letztendlich sicher: „Ich kann stolz darauf sein, eine tolerante und antirassistische Erziehung genießen zu dürfen.“ Das will er auch anderen Schülern weitergeben.

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