Der damalige Kanzleramtschef der schwarz-roten Bundesregierung, Helge Braun (CDU), sagte, die Regierung habe die Wirkmächtigkeit der Impfstoffe anfangs zu hoch eingeschätzt. Gestützt auf einen ersten Bericht des Robert Koch-Instituts sei man davon ausgegangen, dass Geimpfte auch vor Ansteckungen sicher seien. "Wir haben das Impfen als eine Lösung für den Ausstieg aus der Pandemie beworben und eine Erwartung geschürt, die wir am Ende nicht erfüllen konnten", sagte Braun. Später sei klar geworden, dass die Impfung höchstens vor schweren Verläufen schütze, nicht aber die Infektionsketten durchbreche. Heute sei deshalb seine Sorge, dass sich in der Gesellschaft eine Impfmüdigkeit breitmache, obwohl das Impfen noch immer die beste Prävention für viele Krankheiten sei, so Braun.