Papst äußert sich zum Papst Franziskus sieht in Vorgänger Benedikt einen „Übergangspapst“

Markus Brauer/

Nur wenige Minuten vor dem traditionellen Kreuzweg in Rom sagt Papst Franziskus seine Teilnahme ab. Die Sorge um seine Gesundheit ist erneut groß. Seinen Vorgänger Benedikt XVI. nannte das Kirchenoberhaupt in einem Interview einen „Übergangspapst“.

 
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Papst Franziskus (re.) wird von seinem Vorgänger, dem emeritierten Papst Benedikt XVI., am 23. Dezember 2013 im Kloster „Mater Ecclesiae“ in der Vatikanstadt begrüßt. Foto: L’osservatore Romano/Ansa/dpa

Papst Franziskus sieht in seinem Vorgänger Benedikt XVI. einen „Übergangspapst“. Nach den Umwälzungen des polnischen Papstes Johannes Paul II. sei der Deutsche Joseph Ratzinger zum Zeitpunkt des Konklaves, also der Wahl eines neuen Papstes, im Jahr 2005 der einzige Kandidat gewesen, der damals Pontifex sein konnte, sagte das derzeitige Oberhaupt der katholischen Kirche in einem vorab veröffentlichten Auszug aus einem Interview-Buch, das am Mittwoch (3. April) in spanischer Sprache erscheint.

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„Ein Papst, der ein gesundes Gleichgewicht bewahren konnte“

„Nach der Revolution von Johannes Paul II., der ein dynamischer, sehr aktiver Pontifex war, der die Initiative ergriff, der reiste. Da brauchte man einen Papst, der ein gesundes Gleichgewicht bewahren konnte, einen Übergangspapst“, sagte der 87-jährige Franziskus mit Blick auf das Konklave, aus dem Ratzinger als Benedikt XVI. hervorging.

„Jemand, der viel Chaos stiftet“

In der damaligen Papstwahl hätten einige Kardinäle das Ansinnen gehabt, die Wahl Joseph Ratzingers (1927-2022) zu blockieren, sagte Franziskus im Buch des Vatikan-Korrespondenten der spanischen Zeitung „ABC“, das unter dem Titel „El Sucesor“ („Der Nachfolger“) erscheinen wird. Dafür hätten die Kardinäle auch seinen Namen ins Spiel gebracht. Aber: „Wenn sie einen wie mich gewählt hätten, jemanden, der viel Chaos stiftet, hätte ich nichts erreichen können. Zu dieser Zeit wäre das unmöglich gewesen“, so Franziskus.

Der deutsche emeritierte Papst Benedikt XVI., geboren 1927 als Joseph Ratzinger in Marktl in Bayern, war von 2005 bis zu seinem überraschenden Rücktritt 2013 Papst. Der Argentinier Jorge Bergoglio, so Franziskus’ bürgerlicher Name, ging aus dem Konklave vom 13. März 2013 als dessen Nachfolger hervor. Am 31. Dezember 2022 war Benedikt mit 95 Jahren in Rom gestorben.

Sorge um Franziskus' Gesundheit

Papst Franziskus geht mit Gehhilfe zu seinem Rollstuhl, nachdem er die Ostermesse am Ostersonntag auf dem Petersplatz gefeiert hat. Foto: AP/Andrew Medichini/dpa

Überraschend und sehr kurzfristig hatte Papst Franziskus am Karfreitag (29.März)seine Teilnahme am traditionellen Kreuzweg in Rom abgesagt. Nur wenige Minuten vor Beginn der „Via Crucis“ am Kolosseum teilte der Heilige Stuhl mit, der 87-Jährige werde die Prozession von seinem Wohnsitz im Vatikan aus verfolgen, um seine Gesundheit zu schonen.

Franziskus kämpft mit gesundheitlichen Problemen: So leidet er seit Monaten unter den Folgen einer hartnäckigen Atemwegsinfektion. Langes Sprechen fällt ihm erkennbar schwer. Bei öffentlichen Auftritten mussten oft seine Mitarbeiter die vorbereiteten Texte vortragen.

Bereits 2023 Karfreitags-Prozession abgesagt

Der Stuhl von Papst Franziskus ist vor dem Beginn der Via Crucis (Kreuzweg) vor dem Kolosseum am Karfreitag in Rom zu sehen. Foto: Andrew Medichini/AP Pool/dpa

Im vergangenen Jahr – kurz vor Ostern – plagte ihn schon eine Bronchitis, wegen der er für einige Tage im Krankenhaus behandelt werden musste. Wenige Monate später musste Franziskus am offenen Bauch operiert werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Papst nach der überstandenen Bronchitis kurzfristig auf die Teilnahme an der Kreuzwegandacht am Kolosseum im Freien verzichten müssen. Es war damals das erste Mal seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013, dass ein Kreuzweg ohne Franziskus stattfand. Bei seinen Vorgängern geschah dies nur 2005. Der schwer erkrankte Johannes Paul II.(1920-2005) verfolgte die Prozession vom Vatikan aus.