Partnerschaft Bad Steben und die Preußen

Sandra Hüttner
Eintrag ins Goldene Buch der Marktgemeinde Bad Steben (vorn von links): die Lebensgefährtin des Bezirksbürgermeisters Marion Cavalleri, Bezirksbürgermeister Udo Brockhausen, Bad Stebens Bürgermeister Bert Horn und (hinten) dritter Bürgermeister Maximilian Stöckl, CSU-Fraktionsvorsitzender Michael Vogler, FW-Fraktionsvorsitzende Rosi Hofmann, SPD-Fraktionsvorsitzende Oliver Rabel, JL-Fraktionsvorsitzender Holger Hallbauer und zweiter Bürgermeister Wolfgang Gärtner. Foto: Hüttner

Nach über 30 Jahren ist es um die Partnerschaft des Kurorts mit dem Berliner Bezirk Reinickendorf wegen Corona ruhiger geworden. Bei einem Empfang im Rathaus versprechen die beiden Bürgermeister wieder mehr Schwung.

 
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Auf mehr als drei Jahrzehnte Partnerschaft blicken der Markt Bad Steben und der Bezirk Reinickendorf in Berlin. „Wenn ich die Zeit des Kennenlernens und der Anbahnung dazurechne, bedeutet dies über 35 Jahre menschliche Begegnungen auf den verschiedensten Ebenen – Freundschaften und eine lange Zeit des gemeinsamen politischen Lebensweges“, sagte der Bad Stebener Bürgermeister Bert Horn (CSU) bei einem Empfang im Sitzungssaal. „Wir wollen heute unserer Partnerschaft einen neuen Impuls geben“, betonte Horn. Das betonte er vor dem Berliner Bezirksbürgermeister Udo Brockhausen.

Schicksalsgenossen

Horn erinnerte an die Gründe, die damals die Partner zusammenführten. „Wir waren Schicksalsgenossen in einem geteilten Land, geteilten Stadt, deren Zukunft nicht absehbar war und deren Entwicklung, insbesondere 1989, damals niemand geahnt hatte.“ Horn dankte den Persönlichkeiten, denen man die Partnerschaft zu verdanken habe. „Als Väter der Partnerschaft auf Seiten der Reinickendorfer Freunde erinnern wir gerne an die Bezirksverordneten Wolfgang Sähn und Dieter Braunsdorf sowie den ehemaligen Vorsteher Winfried Pohl mit Gattin Inge. Auf Bad Stebener Seite erinnere ich an meinen Vorvorgänger Hans Brandl, Siegfried Raithel und Wolfgang Thus sowie Günther Dück, die die Bande geknüpft haben.“

Alte Beziehungen

Für Horn ist die Partnerschaft „eine logische Folge uralter Beziehungen“. Seit 1620 gehöre die Gegend hier zum Herrschaftsgebiet der Markgrafen von Brandenburg, ab 1791 nach dem Regierungsverzicht des letzten Bayreuther Markgrafen sogar als Provinz zum Königreich Preußen. „So könnte mancher Betrachter vielleicht auf den Gedanken kommen, die hier in Bad Steben sind doch alte Preußen“, meinte Horn – schränkte aber gleich ein, dass er so weit nicht gehen würde. Aber ja, eine gewisse Verbindung nach Preußisch-Berlin habe schon lange Zeit bestanden. Horn legte auch eine Verbindung durch von Alexander von Humboldt. Hier im Frankenwald verdiente er sich seine ersten beruflichen Lorbeeren, auf die Welt kam er in Reinickendorf.

Werbetrommel

Als „eine Vorstufe“ hatte sich 1987 eine Partnerschaft zwischen dem CDU-Ortsverband Wittenau und der Bad Stebener CSU ergeben, die auf kommunaler Ebene weiterentwickelt worden sei. Detlef Orwat und Hans Brandl konnten bei der Einweihung des Reinickendorfer Platzes in Bad Steben auch die Begründung der Städtepartnerschaft mit ihren Unterschriften besiegeln. Besonders erwähnte Horn den ehemaligen Bezirksverordneten Dieter Braunsdorf. „Er hatte gerade im Sport und Jugendbereich Verbindungen geknüpft und über Jahre wesentlich dazu beigetragen, dass die Partnerschaft lebt, ob durch persönliche Kontakte oder Vermittlung im Jugendbereich.“ Auch bei den Fußballern oder den Feuerwehren habe die Partnerschaft viele Kontakte ermöglicht. Horn hofft, dass nach der Corona-Delle wieder Schwung in die Partnerschaft kommt. Dem stimmte Bezirksbürgermeister Udo Brockhausen zu. „Ich möchte die Intensivierung unserer Partnerschaft gerne ein Stück weiter vorantreiben und hoffe, dass es nicht nur Treffen im Rathaus und in der Kommunalpolitik werden.“ Zugleich versprach Brockhausen, kräftig die Werbetrommel für die Partnerschaft zu rühren. Er erzählte, dass er als Kind bereits mit seiner Mutter zur Kur in Bad Steben war und bei der Ortsbegehung feststellen konnte, dass sich die Marktgemeinde zu einem attraktiven Kurort entwickelt habe. „Das zeugt von erfolgreicher Kommunalpolitik“, bilanzierte der SPD-Politiker, der darauf hofft, dass alte Freund.

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