Personalentscheidung Selber Wölfe suchen neuen Trainer

Ryan Foster ist nicht länger Trainer der Selber Wölfe. Foto: Mario Wiedel

Der gerade so erreichte Klassenerhalt in der DEL2 reicht Ryan Foster nicht, um weitermachen zu dürfen. Nach „gewissem Abnutzungskampf“ mit dem Team soll es am Vorwerk künftig ein Neuer richten.

 
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Eishockey Zweitligist Selber Wölfe und Ryan Foster gehen ab sofort getrennte Wege. Kurz vor Weihnachten übernahm der Austro-Kanadier Ryan Foster als Nachfolger von Sergej Waßmiller das Kommando an der Bande am Vorwerk. Nach langen, intensiven Beratungen kamen die Entscheider des Klubs zum Ergebnis, dass dem Team in der kommenden Saison ein frischer Wind auf der Trainerposition guttun würde. Ein Nachfolger soll zeitnah gefunden werden.

Ryan Foster wurde Mitte Dezember von den Verantwortlichen der Selber Wölfe als eine Art „Feuerwehrmann“ geholt, als man das Saisonziel „direkter Klassenerhalt nach der Hauptrunde“ gefährdet sah. Seinem Vorgänger Sergej Waßmiller traute man dies nicht mehr zu, der Austro-Kanadier sollte es nun richten. Und trotz sehr widriger Umstände – Foster hatte zu Beginn seiner Amtszeit aufgrund vieler Spiele und der Weihnachtsfeiertage kaum Möglichkeiten, einen geregelten Trainingsbetrieb abzuhalten – schaffte es der ausgebildete Kinderpsychologe schnell, das Wolfsrudel in die Erfolgsspur zu führen.

37 Punkte sammelten die Selber Wölfe in seiner Amtszeit während der Hauptrunde in den verbleibenden 24 Partien. Acht Spiele in Folge punkteten die Porzellanstädter und waren zwischenzeitlich noch vor den Kassel Huskies – die Hauptrunde als unangefochtener Tabellenerster abschlossen – das „heißeste Team“ der Liga. Zwischenzeitlich schien sogar die direkte Play-off-Qualifikation möglich. Auf der Zielgeraden der Hauptrunde gab es dann aber einen signifikanten Leistungseinbruch, der zum Abrutschen in die Playdown-Zone führte. In der zweiten Runde reichte man dann den letztjährigen DEL-Absteiger Bietigheim Steelers in die Oberliga durch und erreichte damit das Minimalziel „Klassenerhalt“.

Leicht gemacht haben es sich die Verantwortlichen nicht, sich von Ryan Foster zu trennen. „Das war definitiv keine einfache Entscheidung. Ryan hat sehr gute Arbeit geleistet und relativ schnell messbare Fortschritte bewirken können. Wir waren Mitte Februar auf einem sehr guten Weg“, so Wölfe-Geschäftsführer Sven Gerike. „Auf der anderen Seite kam es aber gerade über die lange Playdown-Phase hinweg zu einem gewissen Abnutzungskampf zwischen Trainer und Mannschaft. Und da eine nicht unerhebliche Zahl der Spieler auch in der kommenden Saison wieder Teil unseres Mannschaftskaders sein wird, sind wir aus rationalem Blickwinkel zur Überzeugung gekommen, dass wir auf der Position des Cheftrainers ein neues Gesicht und frischen Wind benötigen.“

Ryan Foster selbst blickt auf eine gute Zeit bei den Selber Wölfen zurück: „Ich habe meine Zeit in Selb sehr genossen. Es war mir eine Ehre, hier als Trainer tätig zu sein und ich bin sehr dankbar für die Chance.“

Wer die Nachfolge von Ryan Foster als Headcoach der Selber Wölfe antreten wird, steht aktuell noch nicht fest. Aktuell sichten wir den Pool möglicher Kandidaten, führen viele Erstgespräche und entscheiden, wer in die engere Auswahl kommt“, so Gerike. „Wir werden für die Besetzung dieser wichtigen Position keinen Schnellschuss machen, sondern uns mit dem engeren Kandidatenkreis intensiv auseinandersetzen, längere Gespräche führen und dann entscheiden. Dieser Prozess wird sich sicher noch ein paar Tage ziehen.“

Allzu lange Zeit lassen werden sich die Verantwortlichen trotzdem nicht: „Wir wollen dem neuen Trainer noch ein gewisses Mitspracherecht bei der Kaderzusammenstellung einräumen. Auch wenn wir die ein oder andere Entscheidung bezüglich des Spielerpersonals natürlich schon parallel zur Trainersuche fällen müssen“, so Gerike abschließend.

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