Holger Otto hat die Trillerpfeifen gehört und die grellen Gewerkschaftswesten gesehen. Der Geschäftsführer des Hofer Sana-Klinikums hat Mitte Oktober den ersten Streik des Hauses erlebt. Die Mitarbeitenden wollen mehr Geld, als der Konzern ihnen zugestehen will. Otto geht darauf nicht ein, das sollen die Tarifparteien am Verhandlungstisch regeln. „Aber wir alle sind für anständige Löhne und Gehälter“, sagt er knapp. Nur müsse man sehen, wer das am Ende auch zahlt: alle. „Die Krankenkassenbeiträge sollen aufgrund eines schon heute bestehenden Milliardendefizits der gesetzlichen Krankenkassen steigen. Im Gespräch waren bislang bis zu 16,2 Prozent “, erklärt er. Dass die Tagesschau das als „Tsunami“ bezeichnet hat, ist ihm eine Erwähnung wert. Aber sei es, wie es sei – Ottos Problem ist der Personalmangel in der Pflege. „Ich könnte problemlos sofort 30 Pflegekräfte einstellen“, betont er. Aber die hat er nicht. Und Geld, meint er, sei wohl nicht das Problem.