Die Diakonie Passau hat Insolvenz angemeldet, die Hofer Caritas hat sich aus der ambulanten Pflege zurückgezogen, in Coburg genauso wie in Bayreuth straucheln Pflegedienste und Träger von Seniorenheimen. „Auf dem deutschen Pflegemarkt gehen gerade gefühlt wöchentlich neue Träger in die Insolvenz: Müssten sie alle am Ende schließen, wären 22 000 Kunden in Heimen betroffen, plus weitere 10 500 im ambulanten Bereich“, sagt Dunja Schmidt, Bereichsleitung Altenhilfe bei der Diakonie Hochfranken. In Großstädten trieben Indexmieten private Anbieter in die Insolvenz, auf dem Land hätten ambulante Dienste mit großen Fahrtstrecken zu kämpfen, ergänzt Geschäftsführer Martin Abt: „Die optimale Tourenplanung ist eine wirtschaftliche Herausforderung.“ Wie es der Diakonie Hochfranken gehe? „Das hier ist für alle eine schwere Zeit, und da ist immer auch die Frage, wie ausbalanciert man als Träger ist.“ Aktuell arbeite die ambulante Pflege der Diakonie kostendeckend. Doch auch die Diakonie kämpfe mit Inflation, Personalmangel und immer weiter überbordender Bürokratie. Dabei wundern sich die Beteiligten darüber, dass der große Aufschrei übers Pflegesystem selbst noch nicht losging im Land.