Pilotprojekt im Landkreis Hof Impfung beim Hausarzt

Im Landkreis soll in auch Praxen Foto: dpa/Paul Chiasson

Im Landkreis testen Hausarztpraxen, wie sie ihre Patienten am besten impfen können. In Geroldsgrün lief der erste Versuch.

 
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Hof - Es ist ein Wettlauf: Die Zahl der Infektionen im Hofer Land ist konstant hoch. Stadt und Landkreis weiten die Test auf alle Gemeinde und Städte aus und wollen gleichzeitig so viele Menschen wie möglich impfen. 12 000 Impfdosen sind mittlerweile verabreicht – und es soll schneller gehen. Nun werden in einem Pilotprojekt die ersten Hausärzte ihre Patienten impfen können. Ein Schritt, der bislang zwar vorgesehen, aber nicht aktuell war.

„Insbesondere sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, ist es sinnvoll und wichtig, unsere bestehenden Strukturen zu nutzen“, sagt Landrat Oliver Bär. „Hausärzte kennen ihre Patienten, sind vor Ort und Profis bei der Impfung.“

Derzeit ist die Verteilung von Impfstoff insbesondere in Impfzentren vorgesehen, wie das Landratsamt mitteilt. Nun sollen Hausärzte in das Geschehen eingreifen. Der erste Schritt wurde am Mittwoch in Geroldsgrün gemeinsam mit den Hausarztpraxen Dr. Goller/Stöcker und Dr. Pohl getan. Die Gemeinde Geroldsgrün hatte dafür die Turnhalle der Lothar-von-Faber-Grundschule zur Verfügung gestellt. Geimpft wurden Bürger, die 80 Jahre und älter sind und damit der ersten Prioritätsstufe angehören. Dies waren nach Angaben des Landratsamtes insgesamt 72 Menschen.

Vertrauen in den Hausarzt

Dr. Wolfgang Goller dazu: „Gerade bei den über 80-Jährigen ist die Frage ‘Wie komme ich zum Impfstoff‘ von großer Bedeutung. Darüber hinaus spielt auch der Faktor Vertrauen eine wichtige Rolle. Uns Hausärzten ist die Vorgeschichte unserer Patienten vertraut. Deshalb können wir sie optimal beraten und ihnen bei Fragen zur Seite stehen.“

Weitere Pilotprojekte sind geplant, in die weitere Praxen eingebunden werden sollen. Dabei sollen vor allem Patienten mit Vorerkrankungen, die unter 65 Jahre alt sind und damit in die zweite Prioritätsstufe fallen, mit dem Wirkstoff von Astrazeneca geimpft werden.

Die Ergebnisse der Pilotprojekte werden dann zusammengetragen und unter Berücksichtigung dessen, was die Bundesregierung am Mittwoch mit den Ländern vereinbart hat, ein Gesamtkonzept entwickelt.

Für eine Impfung anmelden kann man sich grundsätzlich weiterhin über die bekannten Wege: entweder telefonisch unter der Nummer 09281/57-777 oder online unter www.impfung-hoferland.de/voranmeldung.

Testlauf

Mit dem Pilotprojekt greift der Landkreis das auf, was Ministerpräsident Markus Söder am Mittwoch gefordert hat, nämlich Ärzte maximal schnell in die Impfungen einzubeziehen, damit in der Fläche mehr passiert. Im Bund geht man derzeit davon aus, dass Arztpraxen ab Ende März verstärkt Patienten impfen können. Um darauf vorbereitet zu sein, sollen schon jetzt Hausärzte im Landkreis Hof im Zusammenspiel mit den Gesundheitsbehörden testen, was praktikabel ist, wenn in wenigen Wochen mehr Impfstoff zur Verfügung steht und in Hausarztpraxen generell geimpft werden könnte.

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