Playoff-Halbfinale Zwei späte Genickschläge

Der VER Selb verliert das Auftaktspiel im Playoff-Halbfinale gegen die Starbulls Rosenheim. Die Oberbayern treffen in der 14. Minute der Verlängerung zum 4:3.

 
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Selb - Das war bitter: In der 14. Minute der Verlängerung eines packenden und am Ende dramatischen Spiels musste sich der VER Selb am Karsamstag zum Auftakt des Playoff-Halbfinales den Starbulls Rosenheim mit 3:4 (1:0, 0:2, 2:1, 0.1) geschlagen geben. Die erste Heimniederlage nach 19 Siegen in Serie in der Netzsch-Arena hatten sich die Hohenberger-Schützlinge aber selbst zuzuschreiben. Sie leisteten sich in der regulären Spielzeit drei Fehler, die in den Playoffs und gegen ein Team wie Rosenheim eben nicht passieren sollten. Spiel zwei der Serie steigt am Ostermontag (17 Uhr) in Rosenheim.

VER Selb: Weidekamp (König-Kümpel, Mannchen) – Linden, Slavetinsky, Ondruschka, Silbermann, Böhringer, Otte, Zimmermann, Wenisch – Verelst, Miculka, Snetsinger, Miglio, Gare, Deeg, Schiener, Hammerbauer, Boiarchinov, Geisberger, Gelke, Hechtl.

Schiedsrichter: Erdle/ Singer. – Zuschauer: 250 Pappkameraden. – Tore: 6. Min. Slavetinsky (Miglio, Gelke) 1:0, 31. Min. Höller (Leinweber, Slezak) 1:1, 40. Min. Höller 1:2, 42. Min. Miglio (Gare) 2:2, 50. Hammerbauer (Miglio) 3:2, 59. Min. Vollmayer (Daxlberger) 3:3, 74. Min. leinweber (Schütt, Daxlberger) 3:4. Strafminuten: Selb 14 + 10 für Snetsinger, Rosenheim 8.

Nur Pappkameraden statt 4000 Fans

Playoff-Halbfinale. Spiel eins der Serie zwischen dem VER Selb und den Starbulls Rosenheim. Was für ein Duell! In normalen Zeiten wäre die Netzsch-Arena an diesem Karsamstag mit ziemlicher Sicherheit nach vielen Jahren wieder einmal komplett ausverkauft gewesen. So konnten die vielen Wölfe- und Starbulls-Fans, die sich im Jahr 2017 bei der Selber Sonderzugfahrt nach Rosenheim kennen und schätzen gelernt haben, ihren Teams einmal mehr nur aus der Ferne die Daumen drücken. Statt 4000 heißblütiger Anhänger waren es gerade einmal 200 Pappkameraden im Stadion.

Starker Beginn der Wölfe

Das erste Drittel gehörte klar den Wölfen. Sie agierten druckvoll und gingen nach sechs Minuten verdient in Führung. Slavetinsky zog ab, Gelke nahm Starbulls-Keeper Mechel die Sicht – und die Scheibe schlug im Rosenheimer Kasten ein. Die Hausherren blieben am Drücker und hätten durch Schiener, Miculka und Boiarchinov die Führung ausbauen können. Auf der Gegenseite war Torwart Weidekamp nur selten beschäftigt. Ganz anders das Bild im Mittelabschnitt. Jetzt gingen die Starbulls aggressiver zu Werke – und drehten durch zwei Höller-Tore und auch mit gütiger Mithilfe der Hausherren, die sich zwei dicke Patzer erlaubten, das Spiel.

Hammerbauers Wow-Tor

Die Wölfe kamen im Schlussdrittel schnell zum Ausgleich durch Miglio, mussten dann aber zwei bange Minuten nach einer Strafe gegen Snetsinger – er erhielt noch zehn Minuten obendrauf - überstehen. Auch eine Strafe gegen Linden überstanden die Wölfe schadlos. In der 50. Minute dann der große Auftritt von Hammerbauer, der aus schier unmöglichem Winkel die Scheibe zum 3:2 in den Winkel hämmerte. Die Hausherren schienen schon auf der Siegerstraße, hatten durch Miglio sogar die Chance zum 4:2. In der 59. Minute gelang den Gästen, die ihren Torwart schon vom Eis genommen hatten, aber doch noch der Ausgleich. Wieder profitierten sie von einem Patzer der Wölfe, die den Puck nicht aus dem eigenen Drittel brachten. Es ging in die 20-minütige Verlängerung.

Spannung und Dramatik

Die war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Die Wölfe handelten sich in der Overtime noch drei Strafzeiten ein, überstanden sogar ein 3:5-Unterzahlspiel, mussten sich in der 74. Minute aber doch geschlagen geben. Starbulls-Topscorer Leinweber fälschte die Scheibe unhaltbar zum Rosenheimer Siegtreffer ab. Bitter für die Wölfe, die aber schon am Ostersonntag (17 Uhr) in Rosenheim zurückschlagen können.

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