Proteste im Berufsverkehr Landwirte demonstrieren: Hofer Polizei ermittelt

, aktualisiert am 15.12.2023 - 10:50 Uhr

Am Freitagmorgen demonstrieren zahlreiche Landwirte im Berufsverkehr auf den bayrischen Straßen, so auch im Raum Hof.

 
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Stau im morgendlichen Berufsverkehr: Kurz vor 7 Uhr haben am Freitag erste Anrufe die Hofer Polizei erreicht. Auf den Zufahrtsstraßen B 173, B 15 und B 2 kam es zu Verkehrsbehinderungen. Mehrere Traktoren waren mit langsamer Geschwindigkeit unterwegs. Die Landwirte reagierten damit auf Kürzungen, die die Ampelregierung für den Bundeshaushalt 2024 verkündet hat. Unter anderem soll die Beihilfe für Agrardiesel gestrichen werden.

Stellvertretend für die Landwirte im Landkreis skizziert Andreas Wolfrum aus Gattendorf mögliche Folgen: „Traktoren fahren nur mit Agrardiesel. Für den Treibstoff gibt es keine Alternative. Bislang wurde der Liter mit 20 Cent subventioniert, da die Fahrzeuge kaum die Straßen befahren und der Sprit fast ausschließlich in Verbindung mit der Lebensmittelerzeugung steht.“ Durch den Wegfall der Subvention würden im neuen Jahr, in Verbindung mit weiteren Maßnehmen, einem durchschnittlichen Betrieb 15.000 bis 20.000 Euro fehlen. Wolfrum erklärt: „Das betrifft am Ende alle, denn die Folge sind steigende Lebensmittelkosten – sei es dadurch, dass die heimischen Bauern ihre Kosten weitergeben oder Lebensmittel alternativ teuer importiert werden.“ Die Entscheidung gefährde grundlegend die heimische Lebensmittelproduktion.

Nach etwa 20 Minuten entspannte sich die Situation, und der Berufsverkehr konnte wieder nahezu ungehindert fließen. Die Polizei ermittelt in Absprache mit der Stadt Hof wegen einer Ordnungswidrigkeit nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz.

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