Bereits am Dienstagabend war es bei Demonstrationen für Hasél zu gewalttätigen Konfrontationen mit der Polizei gekommen. Dutzende Menschen wurden dabei verletzt. Für Donnerstagabend wurden weitere Kundgebungen in Barcelona und anderen Städte angekündigt.
Darum geht es
Der Rapper soll wegen Beleidigung der spanischen Königsfamilie sowie staatlicher Institutionen eine neunmonatige Haftstrafe absitzen. Er hatte in Botschaften im Onlinedienst Twitter den früheren König Juan Carlos I. als „Mafiaboss“ bezeichnet und der Polizei die Folterung und Tötung von Demonstranten und Migranten vorgeworfen.
Haséls Verurteilung sorgt bei Menschenrechtsgruppen und Künstlern für Kritik. Amnesty International nannte die Verurteilung wegen Tweets und Textzeilen „ungerecht und unverhältnismäßig“. Auch der bekannte spanische Filmemacher Pedro Almodóvar und der Schauspieler Javier Bardem äußerten ihre Unterstützung für den katalanischen Rapper.
Anderer Prozess für Hasél
Derweil wurde Hasél in einem Berufungsverfahren zu einem anderen Vorfall zu einer Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Das teilte ein Gericht in seiner Heimatstadt Lleida mit. Hasél wurde demnach verurteilt, weil er in einem einem Verfahren gegen zwei Polizisten einen Zeugen bedroht hatte.
Laut Urteil hatte Hasél im Oktober 2017 im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Foto des Zeugen veröffentlicht und diesen beschuldigt, gegen Geld entlastende Aussagen zugunsten der Beamten gemacht zu haben. Zwei Tage später bedrohte der Rapper den Zeugen in einer Bar.