Wenn Klaus Josef Lutz auftritt, geht es meist um große Politik. Vor Kurzem hat der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern mehr Anstrengungen gegen den Arbeitskräftemangel gefordert. So sollen Firmen Arbeitskräfte aus Drittstaaten auch dann anwerben dürfen, wenn diese geringe oder keine gleichwertigen beruflichen Qualifikationen nachweisen können. Jetzt allerdings findet sich der 64-Jährige, Präsident der mit 410.000 Mitgliedern größten IHK Deutschlands, in einer ungewohnten Rolle wieder. Als Zeuge in dem Stuttgarter Mordprozess gegen den früheren Rosenthal-Manager Hartmut M., der in Oberfranken vor allem wegen eines anderen spektakulären Verbrechens bekannt geworden ist. Denn 2007 war M. in einem Revisionsprozess vor dem Landgericht Würzburg wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, weil er 2001 die damals 51-jährige Magdalene H. umgebracht hatte. Damals hatte er bei Schwarzenbach an der Saale im Landkreis Hof gelebt. Die Frau, die er als Anhalterin an der ungarischen Grenze mitgenommen hatte, war mit durchschnittener Kehle bei Thurnau im Landkreis Kulmbach in einem Gebüsch gefunden worden.