Missbrauchs-Prozess Kind für immer schwerst behindert

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Das Landgericht Hof verhandelt gegen einen 28-Jährigen, der sein eigenes Baby schwer geschüttelt haben soll.

 
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Wegen eines schweren Falls von Kindesmisshandlung verhandelt das Landgericht Hof seit Dienstag. Angeklagt ist ein 28-jähriger Mann, der seine damals zwei Monate alte Tochter so schwer misshandelt haben soll, dass sie für ihr gesamtes Leben lang schwer behindert sein wird.

Schauplatz soll im Mai 2020 eine Wohnung in Selb gewesen sein. Dort war der 28-Jährige immer nachts für die Betreuung des Babys zuständig. Weil er vom Schreien des Kindes überfordert gewesen sei - so die Anklage - habe er es auf der Wickelkommode heftig geschüttelt.

Wie ein Gutachter später feststellte, erlitt das Baby nicht nur Knochenbrüche, sondern auch schwerste Hirnschäden. Deswegen werde das Mädchen bis an sein Lebensende auf fremde Hilfe angewiesen sein und nie ein eigenbestimmtes Leben führen können. Bis heute könne das Kind nicht stehen oder auch nur eigenständig umdrehen. Es ist heute in einem Pflegeheim untergebracht.

Vor Gericht räumte der 28-Jährige ein, dass er das Baby mitunter unangemessen behandelt habe. An den Vorfall, der ihm konkret vorgeworfen werde, habe er jedoch keine Erinnerung. Ihm sei das Baby aber einmal vom Arm auf den Boden gefallen.

Außerdem wird dem Mann vorgeworfen, ein Jahr später die Kindsmutter bei einem Streit mit Faustschlägen angegriffen zu haben. Unmittelbar nach der Schädigung des Kinds hatte die Staatsanwaltschaft Hof ein Gutachten über mögliche Ursachen in Auftrag gegeben. Seit der Vorlage im Juni dieses Jahres sitzt der 28-Jährige deswegen in Untersuchungshaft.

Im Falle eines Schuldspruchs droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren. Die Hauptverhandlung ist auf mehrere Tage angesetzt.    

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