Rapa in Selb Neues Werk nimmt nächste Hürde

Das Selber Unternehmen plant ein Logistikzentrum mit Fertigungshalle und Hochregallager an der Autobahnausfahrt Selb-West. Zwar soll das Lager zehn Meter höher werden als ursprünglich geplant, der Bauausschuss stellt dafür dennoch eine Befreiung in Aussicht.

 
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Die Planungen des Selber Autozulieferers Rapa gehen voran. Am Mittwoch hat der Bauausschuss des Selber Stadtrates dem Bau des neuen Logistikzentrums samt Fertigungshalle und Hochregallager den weiteren Weg geebnet und eine Befreiung von einer Festsetzung des Bebauungsplanes in Aussicht gestellt. Denn im Bebauungsplan ist für das Hochregallager eine maximale Höhe von 20 Metern festgesetzt, aus betriebstechnischen Gründen soll es jetzt aber, so die Verwaltung in ihrem Vortrag, 30 Meter hoch werden. Zum Vergleich: Der Turm der Sankt-Andreas-Kirche ist 48 Meter hoch.

Höhe zulässig?

Bei der Beratung im Bauausschuss ging es darum, in einem Vorbescheid zu klären, ob die jetzt geplante Höhe des Hochregallagers grundsätzlich zulässig ist. Wie Alexander Oertel von der Bauordnung darlegte, legt der Bebauungsplan die Gebäudehöhen fest – bislang eben 20 Meter, was bei der Aufstellung des Bebauungsplanes auch so mit Rapa abgestimmt worden sei. Die Abweichung, also die nun angepeilte Höhe von 30 Metern, sei städtebaulich vertretbar. Allerdings müssen wegen der Nähe zur Autobahn und wegen der Wirkung in der freien Landschaft die Autobahndirektion Bayern-Nord, das staatliche Straßenbauamt und die Untere Naturschutzbehörde an dem Verfahren beteiligt werden. Deren Zustimmung vorausgesetzt, könne für die Abweichung vom Bebauungsplan eine Befreiung erteilt werden.

Die Mitglieder des Bauausschusses folgten dieser Argumentation und stellten eine Befreiung in Aussicht.

In der Sitzung wurden auch zwei Pläne öffentlich gezeigt. Wie Karin Wolf, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied von Rapa, auf Nachfrage erläutert, handelt es sich dabei um den vorläufigen Masterplan des gesamten Projektes. Nach dem derzeitigen Stand der Planung soll im Frühling 2023 mit dem Bau begonnen werden. Das hänge natürlich aber auch von den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Auch werde man nicht alles auf einmal erstellen, vielmehr sei mit einer längeren Bauphase in mehreren Abschnitten zu rechnen. Die Investitionssumme liegt laut Wolf bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Kauf 2019

Die städtischen Planungen für das Gewerbegebiet Selb-West nordwestlich der Ausfahrt reichen einige Jahre zurück. Bereits 2015 wurde ein älteres Bauleitplanverfahren wegen der geänderten Voraussetzungen gestoppt und ein neues eingeleitet. Der Beschluss zur Einleitung des neuen Bauleitplanes fiel 2016. Im Jahr 2019 kaufte dann Rausch & Pausch ein 130 000 Quadratmeter großes Grundstück.

Grünes Licht haben die Mitglieder des Bauausschusses für zwei weitere Bauanträge gegeben. Zum einen für die Aufstellung eines Pavillons als Terrassenüberdachung am Hermann-Hesse-Weg 9 sowie den Bau von drei Lagerräumen auf dem Vishay-Firmengelände am Dr.-Felix-Zandman-Platz 1. In beiden Fällen gewährten Ausschussmitglieder jeweils Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes und stellten eine Baugenehmigung in Aussicht.

Zur Kenntnis nahm der Bauausschuss mehrere Genehmigungen, die die Bauaufsicht in den vergangenen vier Wochen erteilt hatte: Die Nutzungsänderung einer Garage zur Praxis für medizinische Fußpflege an der Böttgersiedlung auf der Kappel, den Bau eines Carports auf einem Grundstück am Grafenmühlweg, den Bau eines Leichtbauzeltes auf dem Gelände der Firma ITW am Grafenmühlweg und die Erweiterung eines Wohnhauses in Mühlbach.

Bahnhofstraße

Nachgehakt
Beim Thema Bahnhofstraße/Goetheplatz hakte SPD-Stadtrat Roland Garf nach. Er wollte wissen, wie es dort weitergehen wird. Oberbrügermeister Ulrich Pötzsch sagte, man sammele gerade alle nötigen Informationen und führe ach noch Messungen durch. Momentan gebe es noch keine neuen Erkenntnisse. Allerdings gehe re davon aus, dass die Verwaltung in der kommenden Stadtratssitzung oder in der nächsten Bauausschusssitzung dann detaillierter berichten könne. Pötzsch versprach, die anliegenden Gewerbebetriebe auf dem Laufenden zu halten und zu informieren.

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