Der Sprecher erklärte, dass das Auswärtige Amt auch darauf achten werde, inwiefern sich Auswirkungen auf die Arbeit der deutschen Auslandsvertretungen, von EU-Bürgern sowie europäischen Unternehmen und Organisationen aus der neuen Gesetzgebung ergeben könnten. Auswirkungen negativer Art seien "nicht ausgeschlossen", hieß es.
Kritik auch von außerhalb der EU
Der britische Außenminister David Cameron sagte, das neue Gesetz untergrabe die Erfüllung völkerrechtlich bindender Verpflichtungen wie der Gemeinsamen Erklärung zwischen Großbritannien und China über die Rückgabe der Kronkolonie 1997 und der UN-Konvention über die bürgerlichen und politischen Rechte. "Die weit gefassten Definitionen von nationaler Sicherheit und Einmischung von außen werden es für jene schwieriger machen, die in Hongkong leben, arbeiten und Geschäfte machen", sagte Cameron. "Es wird die Kultur der Selbstzensur verfestigen, die heute die soziale und politische Landschaft Hongkongs beherrscht." Auch werde es die weitere Untergrabung der Meinungs-, Versammlungs- und Medienfreiheit ermöglichen.
US-Außenamtssprecher Vedant Patel sagte zudem, diese Art von Maßnahmen hätten das "Potenzial, die Schließung der einst offenen Gesellschaft Hongkongs zu beschleunigen". Man sei beunruhigt über die weitreichenden und "vage" definierten Bestimmungen des Gesetzes.
China wehrt sich
Die chinesische Regierung hat die Kritik entschieden zurückgewiesen. China bringe nachdrücklich seinen Unmut über die Diffamierung der Hongkonger Sicherheitsregelungen durch einzelne Länder und Institutionen zum Ausdruck, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking.
Das Gesetz habe die Bedeutung eines Meilensteins in der Entwicklung des Prinzips ein Land, zwei Systeme. Jeder Versuch, die Vorschriften zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit in Verruf zu bringen, sei zum Scheitern verurteilt, sagte er.