Ein liberales Gendergesetz, das auch innerhalb der Partei umstritten war, wurde von der britischen Zentralregierung per Veto verhindert. Missstände wie die enorm hohe Zahl der Drogentoten konnte Yousaf nicht lösen. Hinzu kommt eine Affäre um die SNP-Finanzen. Darin wurde jüngst Sturgeons Ehemann Peter Murrell, der als SNP-Generalsekretär für die Parteifinanzen zuständig war, wegen Veruntreuung angeklagt.
Zustimmung zur Unabhängigkeit stabil - aber SNP sackt ab
Die Unterstützung für die Unabhängigkeit liegt in Umfragen stabil bei rund 50 Prozent. Allerdings sank die Zustimmung für die SNP zuletzt. Bei der britischen Parlamentswahl, die noch dieses Jahr stattfindet, könnte die sozialdemokratische Labour-Partei, die die Unabhängigkeit ablehnt, die SNP erstmals nach längerer Zeit wieder überflügeln. Der SNP, die bisher als progressives Gegengewicht zur konservativen britischen Zentralregierung in London gilt, droht zudem eine Zerreißprobe. Sollte Kate Forbes, die sich öffentlich gegen die Homoehe ausgesprochen hatte und Wirtschaftsinteressen vor Umweltpolitik stellt, Yousafs Nachfolgerin werden, dürfte die SNP nach rechts rücken - und könnte zerbrechen.