Lange genug Zeit für die Vorbereitung hatte Bayramoglu. Zwar darf er sich Profiboxer nennen, arbeiten in Vollzeit muss er trotzdem noch. Der Familienvater arbeitet bei einem Automobil-Zulieferer als Feinwerkmechaniker. "Das ist wie im Boxen", sagt er. "Im Boxen ist genauso eine feine Technik erforderlich." Nicht wie im Mixed Martial Arts oder Thaiboxen. Im Boxen muss er die Lücke in der Deckung des Gegners finden und dann Oberkörpertreffer landen. "Das ist wie Fechten mit der Faust." Dafür trainiert er in einem Boxstudio in Nürnberg. Sein Schichtsystem lässt es zu: Nach sechs Tagen Arbeit hat er vier Tage frei. "Dann kann ich zweimal am Tag trainieren." An allen anderen Tagen nur einmal.
Bayramoglu fühlt sich gut vorbereitet. Nur etwas bereitet ihm Sorgen: sein Gewicht. "Ich bin vom Typ her einer, der leicht Gewicht verliert." So auch in diesem Jahr. Nachdem er sein Gewicht auf fast 100 Kilo gesteigert hatte, ging es ans Abkochen, um wieder in seiner Gewichtsklasse, dem Cruisergewicht (bis 90,72 Kilo), zu landen. "Innerhalb von sechs Monaten habe ich zwölf Kilo verloren." Mittlerweile steht er bei 85 Kilo. Fast etwas zu wenig. "Ich wäre gern bei 90 Kilo gelandet." Mit fünf Kilo weniger hat er zwar weniger Schlagkraft, aber ist dafür schneller auf den Beinen. "Wenn er die richtige Einstellung findet, dann kann er es schaffen", sagt sein früherer Coach Klaus Schübel. Unterstützen sollen Bayramoglu dabei die Hofer Fans. Er hofft auf eine ausverkaufte Freiheitshalle. 700 Zuschauer wären es dann im Festsaal. Der Vorverkauf laufe bereits gut, sagt Bayramoglu, der alles selbst organisiert. "Es ist schwierig vorauszusagen, wie viele Zuschauer kommen. Ich hoffe aber auf die Unterstützung meiner Hofer."
Die braucht er auch noch in Zukunft. Mit der ersten Fightnight soll seine Profikarriere noch nicht beendet sein. Bayramoglu hat Großes vor. Zehn Profi-Kämpfe bis Ende 2019 sind sein Ziel. "Das ist machbar", sagt er. "Dann ist auch ein Gürtelkampf drin."
-----
Tickets für die Fightnight gibt es im Ticketshop der Frankenpost.