Regionalsport „Kölscher Jung“ aus Oklahoma wird ein Wolf

Henry Hoffmann Foto: Betsy Timken

Der 22-jährige Verteidiger Henry Hoffmann will beim VER den nächsten Schritt gehen. Mit 1,94 Metern Körpergröße ist er der Längste im neuen Wölfe-Team 2020/2021.

 
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Das aus dem Kölner Eishockeynachwuchs stammende Verteidigertalent Henry Hoffmann, welches die letzten Jahre in der amerikanischen Collegeliga ACHA Division 2 und ACHA Division 1 Spielerfahrung sammeln durfte, will mit den Wölfen in sein erstes Profijahr in Deutschland starten. Der 22-Jährige unterschrieb einen Einjahresvertrag und wird die Rückennummer 3 tragen. Das teilt der VER Selb am Mittwoch mit.

„Ich fühle mich als 'Kölscher Jung', auch wenn ich in Bergisch Gladbach, welches im Osten an die
Dommetropole grenzt, geboren und aufgewachsen bin“, sagt der sympathische Mann, der trotz seines jungen Alters schon einiges erlebte. Zum Eishockey kam er im Alter von acht Jahren, stand aber schon mit drei Jahren auf den Kufen. Nach seiner ersten Saison bei dem lokalen Verein fand er gleich Gefallen an der
schnellsten Mannschaftssportart der Welt. Durch seinen Ehrgeiz und die Liebe zum Eishockey, ging er den
Weg nach Köln zu den Junghaien. Er entwickelte großes Talent und durchlief dann alle Nachwuchsteams der Kölner Haie bis hinauf in die DNL.

Später einmal das Hobby zum Beruf machen – dieser Wunsch war auch bei Henry in früher Jugend
allgegenwärtig. Dennoch stand für ihn kurz vor dem Abitur fest, dass der Sport etwas hinten anstehen und die Schule in den Fokus rücken muss. Als in der Saison 2015/2016 – er absolvierte gerade seine zweite Saison mit der Kölner 1b in der Regionalliga – die Hälfte der Spielzeit vorbei war, bot sich für Henry die einmalige Chance, nach Kanada zu gehen und in Vancouver eine Universität zu besuchen. Er musste nicht lange überlegen, was er jedoch nicht bedachte: „Nachdem ich in Deutschland vorher 13 Spiele absolviert hatte, durfte ich in Vancouver in dieser Saison nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen, trainierte aber bei einem Team in einer Top-Juniorenliga voll mit.“ Für den ehrgeizige „Neuselber“ war dies noch mehr Motivation. Er empfahl sich über gute Leistungen für höhere Aufgaben. Der Lohn: Eine Offerte am Willston State College in den Vereinigten Staaten von Amerika. Williston, eine kleines Öldorf in North Dakota, irgendwo im Niemandsland, war für den Großstadtmenschen Henry ein Art Kulturschock: „Ja, das war schon was ganz anderes wie in Köln an der Rheinpromenade. Weit und breit keine Zivilisation, nur Ölfelder…..aber sportlich hat es mich unheimlich weitergebracht“.

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