Regnitzlosau-Nentschau - Es gibt sie noch, Berufe, für die man heute keine reguläre Ausbildung mehr absolvieren kann, die aber allen Unkenrufen zum Trotz auch heute immer noch gebraucht werden. Dazu zählt das Eindecken von Strohdächern - eine Dachart, die es seit dem Sesshaftwerden der Menschen in ganz unterschiedlichen Techniken gibt. Heute zählen Strohdächer nicht nur hier in Oberfranken zu den Raritäten, zu denen Interessierte wie auch Heimatforscher oft regelrecht hinpilgern. Sie sind eben selten geworden, obwohl ihre Haltbarkeit bei gut 15 bis 20 Jahren liegt. Ein Grund dafür dürften die vielen Brände in den vergangenen Jahrhunderten gewesen sein,die unter anderem dazu führten, dass die aufkommenden Brandversicherungen Stroh- und Schilfdächer zu den sogenannten weichen Bedachungen zählten, was einen höheren Versicherungsgrundbetrag ergab. Außerdem wurden in manchen Gegenden Strohdächer vom Staat sogar per Edikt verboten.