Lehrer hätten da manchmal wesentlich größere Berührungsängste, wenn es um den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht geht, sagte eine Teilnehmerin der Lehrerfortbildung. "Die Kinder gehen da weniger verkopft ran." Für Pädagogen gehe es neben didaktischen Konzepten deshalb auch darum, die Handhabung von Geräten und Programmen zu trainieren, um den Schülern einen sicheren Umgang damit vermitteln zu können. Denn wenn es um die reine Bedienung geht, seien die Schüler klar im Vorteil. Den Scratch-Kurs im Rahmen von "Coding Kids" sieht die Grundschullehrerin als eine gute Gelegenheit dafür an. Denn das Fortbildungsangebot in Sachen Programmieren ist für Lehrer nach wie vor dünn. "So eine Schulung habe ich in der Region noch nirgends im Angebot gesehen", sagt sie.
Einige der Grundschullehrer entwickelten während des Lehrgangs durchaus Respekt dafür, was ihre Schüler am Bildschirm so auf die Beine stellen. Doch sei das alles mach- und lernbar, sagte Strunz. "Programmieren erfordert zwar Präzision und Geduld, aber es ist kein Hexenwerk."
Mit der Schulung wolle man Lehrern auch die Hemmungen vor der Technik nehmen. Das Programm Scratch scheint dafür ein gutes Werkzeug zu sein. "Man sieht bei dieser Software schnell Ergebnisse", sagte Jonas Schmitt. Vor allem dieser Aspekt steigere auch bei den Kindern die Motivation dranzubleiben, sagte Anke Feselmayer, Referentin der Lamilux-Geschäftsleitung, die das Projekt koordiniert. "Und wenn eine Programmierung dann das erste Mal gelingt, ist das für die Kinder immer ein richtiges Highlight."
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