Rehau - Franziska und Stefanie Hofmann mit Streichquartett ist gelungen, was angekündigt war: "Unser Ziel ist es, Sie mit unserer Auswahl fast vom Hocker zu reißen", stand auf dem Programm zum Kammerkonzert am Sonntagnachmittag in der katholischen Pfarrkirche in Rehau. Nach zwei höchst anspruchsvollen Konzertstunden mit den Rehauer Kulturpreisträgerinnen riss es die Besucher in der sehr gut besuchten Kirche von den Bänken. Mit stehenden Ovationen lohnte das Publikum das Konzert unter dem Titel "Herr Mozart lädt zum Tanz". Im 18. Jahrhundert ist es "Unterhaltungsmusik" gewesen. Die Hausmusik, Tanzveranstaltungen in der Ballzeit und Gesellschaftsspiele gehörten auch in gehobenen Kreisen zum guten Ton. Musik zu Zeiten Mozarts war grundsätzlich nur live gespielt zu hören. Tonträger, um Musik abzuspielen, waren noch nicht erfunden. Stefanie Hofmann (Flöte) und Franziska Hofmann (Klarinette) stellten das Flötenquartett KV 285 in D-Dur, das Klarinettenquintett KV 581 in A-Dur sowie das Flötenquartett KV 497 in G-Dur auf das Programm. Begleitet wurden die Zwillingsschwestern von Julia Schleicher, Violine, Susanne Jablonski, Violine, Anna Pommerening, Viola und Johannes Weber, Violoncello. Wie dem Programm zu entnehmen war, hatte die Flöte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Part der ersten Geige im Streichquartett übernommen. Berühmte Flötenquartette von Wolfang Amadeus Mozart stammen aus dieser Zeit. 1777 verbrachte Mozart einige Monate in Mannheim. In dieser Zeit entstand das Flötenquartett, fröhlich, verspielt und leicht. Das Klarinettenquintett KV 581 ist das erste Werk in der Musikgeschichte für Klarinette und Streichquartett. Die Komposition ist aus Freundschaft zum Wiener Klarinettisten Anton Stadler entstanden. A-Dur, eine Tonart mit drei Kreuzen, stand bei Mozart für Freundschaft und Freimaurer. Im Quintett ist melancholische Heiterkeit zu hören und es sind Ländler, Menuett und Gavotte zu erkennen. Miteinander musizierten Franziska und Stefanie Hofmann die "Alten ungarischen Gesellschaftstänze" von György Ligeti.