Samstag, 5. November – „Nordwald Musik“ von Zwischenlichten und Mosaic (Darkfolk aus Helmbrechts und Lehesten/Gotha): Mosaic und Zwischenlichten bringen ihr „Nordwald Musik“-Programm zurück in die rauen Gefilde des alten Nordwalds. In Helmbrechts, dem Heimatort von Zwischenlichten, stellen die beiden Musiker deshalb einen Abend lang das Schärwerk der Alten Weberei unter das Motto „Traditionen, Legenden und Mystizismus“. Gemeinsam und abwechselnd präsentieren Martin Falkenstein, stammend aus Lehesten im Thüringer Schiefergebirge, und Nico Schwappacher aus Helmbrechts ihre kreative Vision, die auf moderne Weise die Geister jener einst vereinten, dann getrennten und nun wieder vereinten Region am Leben erhalten möchte – in Songs, die mal romantisch und lyrisch, mal knorrig und expressiv daherkommen.
Mosaic – verwurzelt in der Black-Metal-Szene – spielt ohne Band im Hintergrund, dafür mit Fokus auf das Lyrische und Atmosphärische. Inhaltlich fühlt sich der Künstler den Traditionen und der Sagenwelt des Thüringer Schiefergebirges, das den nördlichen Ausläufer des Frankenwaldes bildet, sowie der Natur- und Pflanzenmystik verbunden. Kreativkopf Martin Falkenstein ist Szenegängern darüber hinaus bekannt aus Bands wie Sun Of The Sleepless, Empyrium, Alchemyst und Nachtmystium.
Zwischenlichten ist tief beeinflusst vom Geist des Frankenwaldes. Die schwärmerischen Lieder scheuen nicht den Blick ins Schattenhafte und fühlen sich der deutschsprachigen Lyrik verbunden. Zwischenlichten hat es sich zum Ziel gesetzt, jenen so benannten Zeitraum der blauen Stunde nachzuempfinden, den die Weber und Bauern des Frankenwaldes einst nutzten, um sich dem Tratschen und Träumen zu widmen. Der Helmbrechtser Heimatdichter Otto Knopf schrieb dazu einst: „Das Zwischenlichten war ein Atemholen der Seele.“
Samstag, 19. November – Leiden (Punk/Indie aus Nürnberg) und Nun Flog Dr. Bert Rabe (Deutsch-Pop/Liedermacher aus Nürnberg):
Die Band Leiden will sich selbst die Frage beantworten: „Taumelnd an den Abgründen einer überformten Gesellschaft – wie ist das auszuhalten?“ Mit Bass, Gitarre und Schlagzeug versucht die Gruppe zu begreifen, zu beschreiben und Fassaden einzureißen – die eigenen und die der Welt. Schreien gegen die undurchsichtige Schwere und für die Freiheit des Selbst. Heiser doch voller Leben und immer mit einem kleinen Augenzwinkern hin zum Nonsens. Egal ob mit verpunkten Hymnen, fast krautigen Ausbrüchen oder Indie-Melodien, die in instrumentalen Techno münden – hier werden verschiedenste Schubladen aus dem Schrank gezogen, denn alles ist erlaubt, solang es sich gut anfühlt und gefällt. Freunde von Bands wie Schubsen, Akne Kid Joe oder auch Maffai sind hier genau richtig.
Die Geschichte des Duos Nun Flog Dr. Bert Rabe geht so: Als Mila einmal in einer Kneipe sang und Hannes zuhörte, hat er Klavierspielen gelernt, damit die beiden eine Band gründen können. Der Bandname ist, wie Mila und Hannes finden, zwar Mist, aber der Rest ganz gut. Mit Gesang, Bratsche, Klavier, Computer, Bier und Zigaretten vertonen die beiden seither Geschichten über das Übliche: Biber, Streichholzschachteln, Giraffenkot, Papierflieger und so weiter. Gerade hat Nun flog Dr. Bert Rabe ein neues Album aufgenommen. Es ist zwar noch nicht veröffentlicht, wird aber mit Sicherheit sehr teuer, verspricht das Duo.