DBK und Vatikan hatten dabei vereinbart, verstärkt und regelmäßiger miteinander ins Gespräch zu kommen. Die deutschen Bischöfe sagten einer anschließend verbreiteten Mitteilung zufolge zu, "konkrete Formen der Synodalität" zu entwickeln, die in Übereinstimmung stehen mit den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode. Das Resultat soll dem Heiligen Stuhl zur Zustimmung vorgelegt werden.
Streit um Synodalen Ausschuss
Zuletzt hatte das Streitthema Kirchenreform für starke Irritationen gesorgt. Stein des Anstoßes sind Pläne der deutschen Katholiken zur Gründung eines sogenannten Synodalen Ausschusses. Dieser soll einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem Bischöfe gemeinsam mit katholischen Laienvertretern beraten und entscheiden. Wie genau das aussehen soll, ist noch offen.
Der Vatikan hält das für unvereinbar mit dem katholischen Kirchenrecht und argumentiert, die Befugnis zu Entscheidungen sei im Wesentlichen den geweihten Bischöfen vorbehalten. Auch 4 der 27 deutschen Diözesanbischöfe tragen das Vorhaben nicht mit.
Koch nennt Debatte über Reformen "sachliche Notwendigkeit"
"Sicherlich ist manchem in Deutschland und darüber hinaus der synodale Weg fremd, und er sieht manches Bedrohliche. Das wahrzunehmen, darüber zu sprechen, gehört aber zu diesem Weg dazu", sagte Koch. Denn: "Wir entwickeln den Weg im Gehen. Man weiß nicht schon am Anfang ganz genau, wohin er uns führt."
Es sei aber eine sachliche Notwendigkeit, dass Bischöfe und Laien zusammen erörtern, wie es weitergehen soll. "Nur so können wir den Menschen gerecht werden. Wir haben eine Verpflichtung, sowohl der Kirche wie auch den Menschen gegenüber", so der Erzbischof.
Unterschiedliche Überlegungen auch unter Bischöfen
"Natürlich gibt es auch unter uns Bischöfen unterschiedliche Wahrnehmungen und Überlegungen", ergänzte Koch. "Und das ist gut so. Wenn man offenen Dialog in der Kirche will, dann muss man auch mit diesen Unterschieden leben."
Der Synodale Ausschuss soll aus Bischöfen, Laienvertretern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und anderen Personen bestehen. Er gehört zu den wichtigsten Ergebnissen des 2019 gestarteten Reformprozesses Synodaler Weg. Nach Angaben der DBK soll der Ausschuss Mitte Juni in Mainz zu einer Sitzung zusammenkommen.