Rücktritt Stephan Mayer Früherer Bayreuther Redakteur bringt CSU-Generalsekretär zu Fall

Elmar Schatz

CSU-Chef Markus Söder muss sich schon wieder einen neuen Generalsekretär suchen. Nach nur gut zwei Monaten im Amt schmeißt Stephan Mayer hin. Er verweist auf seine Gesundheit, doch es gibt wohl noch andere, schwerwiegende Gründe.

 
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Gegen Mayer sind massive Vorwürfe öffentlich geworden, auf die der 48-Jährige in seiner Rücktritts-Erklärung direkt einging: „In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der „Bunten“ habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde“, schrieb Mayer. „Dies bedaure ich sehr.“

Die „Bunte“ hatte über Mayers Privatleben berichtet; er habe einen unehelichen achtjährigen Sohn, für den er zuletzt keinen Unterhalt gezahlt habe. Mayer soll – wie es auf dem Online-Portal bunte.de heißt – den  Bunte-Reporter Manfred Otzelberger einen Tag vor der Veröffentlichung des Berichts massiv bedroht  haben.

Wörtlich habe der CSU-Mann am Telefon gesagt: „Ich werde Sie vernichten. Ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens. Ich verlange 200 000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen.“

Otzelberger habe Mayer zuvor die Möglichkeit gegeben, sich zu dem Bericht zu äußern, welche dieser nicht wahrgenommen habe. Weiter habe  Mayer in dem Telefonat erklärt: „Ich werde den Burda Verlag verklagen und zerstören.“

Mehrere Zeugen seien  anwesend gewesen, als der Journalist von Mayer mit einer Lawine von Androhungen und Vorwürfen überschüttet worden sei.

Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media, zu der das Magazin Bunte gehört, wird so zitiert: „Vernichtungsdrohungen gegen Journalisten durch einen Repräsentanten unseres Parlamentes, also eines Verfassungsorgans, sind ein unerhörter Verstoß gegen die demokratischen Spielregeln und die politische Kultur in unserem Land. Das können und dürfen wir als freie Presse nicht tolerieren.“ Der Burda-Verlag habe inzwischen rechtliche Schritte gegen Mayer eingeleitet.

Der Deutschen Presse-Agentur liegt ein Anwaltsschreiben an Mayer wegen dessen Wortwahl vor. Der „Bunte“-Journalist will dem Schreiben zufolge gegen Mayer wegen Drohanrufen einen Unterlassungsanspruch geltend machen.

Der Bunte-Reporter Manfred Otzelberger war früher in Bayreuth viele Jahre Redakteur beim Ring Nordbayerischer Tageszeitungen (RNT), der damaligen Mantelredaktion des Nordbayerischen Kuriers.

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