Rugendorf Grillhütte bald Vergangenheit

Klaus Klaschka
Die Grillhütte am Innenhof des Hauses der Jugend wird zwar entfernt, aber durch eine Überdachung nun doch ersetzt, beschloss der neugewählte Rugendorfer Gemeinderat. Foto: Klaus Klaschka

Der Rugendorfer Rat plant Veränderungen am und im Haus der Jugend. Im Regen stehen soll aber niemand.

 
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Rugendorf - Auf Besichtigungstour begab sich der Rugendorfer Gemeinderat vor seiner Sitzung am Montagabend. Ziel waren das Schulhaus, zwei Weiden an der Kneippanlage, die Grillhütte und das Feuerwehrzimmer im Haus der Jugend.

Bereits in der Sitzung vor einem Monat ging es um die Fußböden im Schulhaus. Sie sind wieder renovierungsbedürftig. Ob sie nun nochmals abgeschliffen oder gar ersetzt werden müssen, das wollte der Gemeinderat am grünen Tisch nicht entscheiden. Für eine Sanierung standen mindestens 5000 bis 8000 Euro an Kosten im Raum, neue Böden würden 14 000 bis 18 000 Euro kosten. Dass die Fussböden tatsächlich marode sind, davon überzeugten sich die Gemeinderäte am Montagabend selbst: Insbesondere diejenigen in den beiden rechten Räumen sind abgelaufen, die Holzriemen haben Spalten, der Boden selbst federt an mehreren Stellen. Der Boden im linken Klassenzimmer geht noch einigermaßen. Das Holz ist im Lauf der Jahre bereits mehrfach abgeschliffen worden. Es nochmals zu schleifen und einzulassen lohnt sich nicht mehr. Davon ist der Gemeinderat überzeugt. Ob der alte Boden entfernt und durch einen neuen ersetzt werden soll, oder ob es reicht, einen neuen Boden auf den alten zu legen, darüber schieden sich die Geister. Deshalb entschied der Gemeinderat, weitere Angebote für die diversen Reparatur- und Ersatzvarianten einzuholen. Um die Kosten zu verteilen behielt sich der Gemeinderat auch vor, zunächst nur die beiden "sehr schlechten" Böden zu renovieren. ,

Besichtigt wurden dann, zwei hohe Weiden an der Kneippanlage, die etwa in der Mitte vom Schwamm befallen sind. Darauf machte Bürgermeister Gerhard Theuer die Gemeinderäte am Badeteich aufmerksam. Er schlug vor, die Bäume zu entfernen. Damit stieß er nicht nur auf Zustimmung. Ob es reicht, das Totholz auszuschneiden und ob die Stämme tatsächlich angegriffen sind, dazu soll kurzfristig Kreisfachberater Friedhelm Haun befragt werden.

Die "Grillhütte" im Innenhof des Hauses der Jugend soll ersatzlos weg. Das hatte der Gemeinderat bereits im September 2018 entschieden. Sie steht aber immer noch. Der etwa 20 Quadratmeter große tiefer gelegte und überdachte Freisitz aus Massivholz ist über die Jahre morsch geworden, die drei Stufen aus Holzbohlen sind unfallträchtig, die rustikale Bauweise inzwischen aus hygienischen Gründen nicht mehr erlaubt, erläuterte Bürgermeister Theuer den Gemeinderäten. Würde die Hütte nun wie beschlossen ersatzlos entfernt, müsste man den gesamten Innenhof neu pflastern. Als bessere Lösung beschloss der größtenteils neu gewählte Rat aber nun, die alte Hütte zwar zu entfernen, aber durch eine Überdachung ähnlich einem Carport zu ersetzen.

In jedem Fall sparen will der Gemeinderat im sogenannten Feuerwehrzimmer im Haus der Jugend. Das soll der neue Sitzungsraum des Gemeinderats werden. Den jetzigen Raum in der Gemeindekanzlei wird die Feuerwehr bekommen. Ein neuer Fußboden, eine bessere Beleuchtung und eine neue Tür sollen genügen. Die Schrank-Regal-Wand kommt weg, Tische sind im Haus vorhanden. Eigentlich müssten dann nur noch die Wände hell gestrichen werden. Mehr Luxus will sich der Gemeinderat aus Kostengründen nicht gönnen.

11 000 Euro netto gibt der Gemeinderat nach längerer Diskussion für ein fast neuwertiges Asphaltvergussgerät samt Zubehör aus. Damit kann der Bauhof Risse und Löcher in den Gemeindestraßen ausbessern. Gegen die Anschaffung stimmten Hermann Dippold, Christian Burdich und Brigitte Radtke. Für Dippold ist der Bauhof keine Baufirma und hat ohnehin schon genug zu tun. Burdich wusste nicht, wo man noch ein Gerät unterbringen sollte, und für Radtke war die Anschaffung zu teuer. Der Rest des Gemeinderats hielt die Anschaffung dennoch für sinnvoll. Das Gerät könne man auch nach Stadtsteinach ausleihen oder im Tausch von Gegenleistungen in der VG-Gemeinde einsetzen, schlug Bürgermeister Theuer vor.

Beim regelmäßig fälligen Austausch der Wasserzähler sollen jetzt elektronische Zähler eingebaut werden. Die sind zwar teuerer als die herkömmlichen, müssen aber nur alle 12 bis 15 Jahre ausgetauscht werden und nicht alle sechs Jahre wie die jetzigen. Die elektronischen Zähler können per Funk ausgelesen werden; niemand muss mehr ins Haus kommen. Für die Hausbesitzer ist der Zählerstand nach wie vor auslesbar, ausgelesen werden nur die Zählerdaten und keine weiteren persönlichen Daten der Hausbewohner, betonte Bürgermeister Theuer. Eine weitere finanzielle Kröte musste der Gemeinderat in Sachen Umbau des ehemaligen Dorfladens zur Tagespflege schlucken: Die Absicherung der Elektroinstallationen ist nur auf maximal 50 Ampere ausgelegt. Die würde schon durch die Klimaanlage und den Durchlauferhitzer voll belegt sein. Deshalb muss die Absicherung vorschriftsmäßig auf 100 Ampere erneuert werden. 2795,92 Euro für Material wird die Gemeinde nun zusätzlich ausgeben müssen.

Sobald das Ergebnis der Prüfung der Wasserqualität im Badeweiher vorliege, werde dieser öffentlich zugänglich sein, kündigte Bürgermeister Theuer an.

"Die Öffnung geschieht auf Sicht", machte er unmissverständlich klar. "Die verfügten Abstandsregeln sind zwingend einzuhalten, der Grillplatz bleibt wie auch die Toiletten geschlossen. Sollte es zu Zuwiderhandlungen kommen, muss der Weiher ohne Vorwarnungen wieder geschlossen werden."

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