Der Staatschef räumte aber auch ein, dass seine Armee Schwierigkeiten gehabt habe "wegen des Mangels an Artilleriemunition, der Luftblockade, der russischen Langstreckenwaffen und der hohen Dichte an russischen Drohnen". Er warnte auch vor neuen Schwierigkeiten, falls die Ukraine nicht ausreichend militärisch unterstützt werde.
Mitte Februar hatte die ukrainische Armee sich aus der völlig zerstörten Stadt Awdijiwka im östlichen Gebiet Donezk zurückziehen müssen. Seitdem halten in der Region schwere Kämpfe an. Zugleich bittet das von Russland angegriffene Land immer wieder um mehr militärische Unterstützung - unter anderem um Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland.
Scholz bekräftigt Nein zu Taurus: "Meine Klarheit ist da"
Einer Taurus-Lieferung erteilte Scholz allerdings erneut eine deutliche Absage. "Meine Klarheit ist da. Das ist meine Aufgabe als Kanzler, als Regierungschef hier mich präzise zu äußern und keine missverständlichen Erwartungen zu wecken. Entsprechend klar sind auch meine Antworten", sagte der Kanzler bei einer Pressekonferenz in Berlin auf die Frage, ob er wie Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einen Ringtausch mit Großbritannien statt einer direkten Lieferung als Option sehe. Er halte den Einsatz des Taurus-Systems nicht für vertretbar, deswegen gehe es in dieser Frage "weder um direkt noch um indirekt", betonte Scholz.
Putin wechselt Vize-Verteidigungsminister aus
In Russland wechselte Präsident Wladimir Putin nach mehr als zwei Jahren Angriffskrieg bereits zum wiederholten Mal einen der Vize-Verteidigungsminister seines Landes aus. Für die materielle und technische Versorgung der Armee sei künftig Generalleutnant Andrej Bulyga zuständig, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Bulyga, der bislang Vize-Kommandeur des Wehrbezirks West war, folgt damit auf Generaloberst Alexej Kusmenkow, der den Posten erst vor weniger als einem Jahr übernommen hatte. Einen Grund für den erneuten Wechsel nannte das Ministerium nicht. Insgesamt hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zwölf Stellvertreter.
Was heute wichtig wird
US-Präsident Joe Biden empfängt an diesem Dienstag Polens Präsidenten Andrzej Duda und den polnischen Regierungschef Donald Tusk im Weißen Haus in Washington. Die Gespräche sollen sich neben der Vorbereitung des Nato-Jubiläumsgipfels im Juli in Washington auch um die Unterstützung von Polens Nachbarland Ukraine drehen.